Wanderung durch den Schlosspark Falkenstein
Die Tage der Vorbereitung des Literaturfestivals in Regensburg wollten wir auch nutzen, um erneut die Umgebung von Regensburg ein wenig genauer zu erkunden. Und auch diesmal hatten wir das Glück, dass unsere Scouts Hanna und Chris als Fremdenführer zur Verfügung standen.
Auf dem Weg setzte Chris auch gleich mit den ersten Erläuterungen an: Nachdem Ende des 18. Jh. die Burg Falkenstein unbewohnbar wurde, entwickelte sich auf den seiner Zeit baumfreien Hängen ein natürlicher Wald aus Fichten, Buchen und Linden. Da die Hänge forstwirtschaftlich nicht mehr genutzt wurden, entstand, auch durch das reichlich vorhandene Totholz, ein echter Naturwald.
Im Wald, fast versteckt, liegen imposante Granitformationen, die durch schmale Pfade erschlossen wurden und somit den Blick auf Steinformationen ermöglichen, die seit Jahrmillionen von Wasser, Eis, Wind und chemischen Reaktionen herausgebildet wurden, den so genannten Wollsackverwitterungen.
Wie nicht anders zu erwarten, hatte der Volksmund schnell auch entsprechende Charakteristika zur Hand, um die monströsen Felsformationen zu beschreiben. So gibt es ein Froschmaul, das nur wenige Meter unterhalb des Burgparkplatzes zu finden ist, den Teufelssteig, den Hohlen Stein, der auch Herminensgrotte genannt wird.
Und überall stoßen wir auf Totholz, das von Pilzen, Moosen, Farnen und einer Vielzahl von Insekten als Lebensraum genutzt werden kann.
Manche der Baumpilze sind 30 - 50 Zentimeter im Durchmesser, bilden Strukturen am noch stehenden Totholz, die einer Treppe ähneln. Als wenn Stufen gebildet worden sind, um den Baum zu erklimmen.
In einer der geräumigen Felsnischen lädt uns eine Ruhebank zur Verschnaufpause ein. Hanna und Chris wussten natürlich von diesem idyllischen Plätzchen, während wir uns um weitere Fotos bemühten: das legendäre Froschmaul.
Erstaunlich auch immer wieder das Wurzelwerk der Bäume. Wie gelingt es den Bäumen in dem harten Granit überhaupt Halt zu finden. So entstehen interessante Wurzelfiguren, die teilweise als Luftwurzeln oder gar auf dem nackten Stein nach Halt suchen.
Dann gibt es enge Durchlässe, die kaum noch Tageslicht hindurch lassen, kein Wunder das Flechten und Moose exzellente Lebensbedingungen vorfinden und die Steine fast durchgängig grün einfärben.
Hier führt ein enger Steig zwischen zwei Steingiganten hindurch, die Moose hier waren triefend nass, so dass das Wasser herunter tropfte, die Himmelsleiter war erreicht. Steil und eng wird der Weg über die lange Holztreppe. Und dann auch noch Fotografieren ......
.... und immer enger wird der Pfad. Platzangst wäre jetzt völlig fehl am Platze. Und Dunkel war es noch dazu. Aber was tut man nicht alles für ein paar gute Fotos.
Als wenn ein Riese hier sein Spielzeug liegen gelassen hätte. Fast kreisrung hatten die Naturkräfte diesen Felsen geformt. Und zur Krönung wächst auch noch ein stattlicher Baum auf der Steinkugel.
Hier war eine Felsformation entstanden, die fast wie eine überdimensionale Deckenplatte einen riesigen Hohlraum deckelte. Ein wunderbarer Rundweg, der einmal mehr die Kräfte der Natur und die Kreisläufe von Leben und Sterben anschaulich verdeutlicht hat.
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- Pilz und junge Pflanze Pilz und junge Pflanze
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