Wanderung zur Ruine der Kunitzburg, Burg am Gleißberg
- Geschrieben von Portal Editor
Nach dem Überqueren der hölzernen Hausbrücke in Kunitz, hatten wir den Weg ins Dorfzentrum fortgesetzt, um dann in den Pfad hinauf auf den Gleißberg zu wandern, der uns zunächst entlang einiger Weinfelder führt.
Während der Aufstieg auf den Jenzig eher auf größtenteils asphaltierten Wegen stattfindet, ist der Pfad hinauf zur Burgruine Kunitzburg eher mit einem wirklichem Wanderpfad zu bezeichnen, der beeindruckend die Vielfalt der hiesigen Natur wieder spiegelt, bitte lesen Sie dazu auch den Artikel "Flora am Wegrand hinauf zur Kunitzburg, der die herrliche Blütenpracht direkt am Pfad zeigt.
Zur Geschichte der Kunitzburg auf dem Gleißberg
Die Burg Gleißberg, heute zumeist Kunitzburg nach dem unterhalb gelegenen Jenaer Ortsteil Kunitz genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf 300 m ü. NN fünf Kilometer nordöstlich der Stadt Jena am nördlichen Ende des so genannten "Hufeisens", der sich von der Höhe Jenzig bis zur Burgruine am Gleißberg erstreckt.
Nach dem bekannten Historiker J.C. Zenker waren die ersten Inhaber der Burg wohl die Herren und Voigte von Glisberg. Ein Voigt Erwin von Glisberg erbaute im Jahre 974 eine Burg auf dem Veitsberg. Ein anderer Herr von Glisberg, Walther von Glisberg, Bruder des "feisten" Bischofs Hildeward von Naumburg, stiftete im Jahre 1036 das Schottenkloster zu Erfurt. Am 9. Juli 1075 entschied ein Herman von Glizberg die Schlacht beim Kloster Homburg, eine in der Region bekannter Familienstamm also.
Wolfgang Hartmann geht in seiner Forschungsarbeit zur Geschichte des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen von der Existenz eines "Ekberts von Gleißberg" aus und sieht in ihm den Vater „Liutolds von Gleißberg“ und Bruder Berthas (der Gründerin des Klosters Bürgel und Gattin des Markgrafen Heinrich von Groitzsch). Diesem Zweig der Reginbodonen ordnet er auch die Edlen von Camburg, die Burggrafen von Kirchberg-Kapellendorf und weitere Familien der Umgebung zu.
Angeblich soll der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg 1289/90 die Burg Gleißberg zerstört haben, als er zur Rückgewinnung von Reichsland in Thüringen 66 (60?) Burgen zerstören ließ. Eine Urkunde vom 17. Dezember 1293, die von Walter IV. von Gleißberg auf der Burg ausgestellt wurde, lässt das aber unwahrscheinlich erscheinen.
Aus den wechselseitigen Ansprüchen, die die Wettiner und die böhmischen Könige, in Karl IV. gleichzeitig Deutscher Kaiser, auf die Herrschaft erhoben, gingen die Markgrafen als Sieger hervor.
Am 8. März 1450 belehnte Herzog Wilhelm von Sachsen seinen Rat Apel Vitzthum zu Roßla und dessen Brüder Busso und Burkhard sowie Friedrich von Witzleben mit Gleißberg, mit der Verpflichtung, das ganz wüste und verfallene Schloss zu reparieren. Die Vitztume spielten in dieser Zeit eine wichtige Rolle in Thüringen. Der Herzog war ihnen wahrscheinlich hörig. Sein Vertrauen ausnutzend, häuften sie zuungunsten des Herzogs Reichtümer und Besitz an. 1450 kam es zum Bruch, als Wilhelm die wahre Rolle der Vitztume erkannte. Sie wurden aus dem Land vertrieben.
Wilhelm von Sachsen verbündete sich mit den Städten Erfurt, Nordhausen und Mühlhausen und stürmte 1451 die Burg Gleißberg. Die Vitztume hatten das Schloss instand gesetzt, soweit das in der kurzen Zeit möglich war. Nach der Erstürmung der Burg wurde der Bergfried 1453 niedergebrochen. Noch kurze Zeit saß ein Amtmann auf der Burg. Es erfolgte aber kein Wiederaufbau und die Burg blieb Ruine.
Wunderschöner Wanderweg hinauf
Von der Burg sind nur wenige Reste in Ruinen erhalten, darunter die Wand eines Wohnbaus, ein halbrunder Turm, geringe Reste der Ringmauer mit Strebepfeilern, der Stumpf eines runden Bergfriedes und ein teilweise ausgegrabener Burgbrunnen. Im Norden und Westen ist die Burg durch einen extremen Steilhang und nach Süden und Osten durch tiefe Gräben gesichert, die eine Vorburg von der Hauptburg trennen.
Genaue Datierungen anhand von umfassenden archäologischen Funden oder Bauuntersuchungen liegen bisher nicht vor. Lesefunde privater Art, insbesondere Keramik, lassen sich nur allgemein in das 12. bis 15. Jahrhundert datieren. Der massive Wohnbau direkt über dem steilen Felshang dürfte aufgrund von zwei Sitznischenfenstern mit zweibahnigen Rechteckfenstern, die in Thüringen in dieser Zeit in Verwendung kamen, erst nach 1300 errichtet oder umgebaut worden sein. Die Entstehung des Bergfriedes ist in die Zeit von 1200 bis 1250 einzuordnen.
Auch wenn die erhaltene Ruine vielleicht enttäuschend sein wird, zumindest was die Ruinengröße angeht, so ist der Wanderweg hinauf über Kunitz durch den Buchenwald sehr empfehlenswert, zumal einige Bänke und Tische zum Picknick einladen. Und wer gern etwas weiter wandern möchte, dem sei der Weg bis zum Jenzig und dem dortigen Abstieg zum Campingplatz Unter dem Jenzig empfohlen.
Kunitzburg – Die vergessene Burg am Gleißberg - weitere Details
Versteckt im dichten Wald von Thüringen thront die Ruine der Kunitzburg auf dem Gleißberg, hoch über dem Saaletal. Einst eine imposante Festung, ist sie heute ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Doch was verbirgt sich hinter den Überresten dieser mittelalterlichen Burg?
In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine spannende Reise zur Kunitzburg, erkunden ihre Geschichte, die schönsten Wanderwege und geben dir wertvolle Tipps für deinen Besuch.
Das alte Bauwerk erregte schon vor vielen Jahrzehnten das Interesse von Wanderern und Heimatfreunden. Von der Ruine selbst und mehreren Stellen des von Kunitz dorthin führenden Weges bieten sich weite Ausblicke in das Saaletal. Der Ausflug zur Kunitzburg ist jedoch nur über Waldwege und zu Fuß oder mit dem Mountainbike möglich. Die kürzeste Strecke von Kunitz führt über knapp 1,8 km auf schmalen, steilen und teilweise naturnahen Wegen und hat etwa 200 m Anstieg; ihre Benutzung erfordert ausreichende körperliche Fähigkeiten. Etwa 3,3 km beträgt die weniger beschwerliche Strecke über die Straße Kunitz–Laasan und den etwa 1,5 km von Kunitz entfernt abzweigenden Forstweg. Diese Wege werden intensiv für Freizeitsport genutzt, besonders die Fortsetzung über das Hufeisen zum Jenzig (Wegstrecke von der Kunitzburg etwa 7 km).
1. Die Kunitzburg – Ein mystischer Ort mit bewegter Geschichte
1.1. Wo liegt die Kunitzburg?
Die Kunitzburg befindet sich auf dem Gleißberg, etwa 350 Meter über dem Meeresspiegel, in der Nähe von Jena in Thüringen. Von hier aus bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf das Saaletal und die umliegenden Wälder.
1.2. Wann wurde die Burg erbaut?
Die Ursprünge der Burg reichen vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurück. Sie wurde von den Herren von Lobdeburg errichtet, die damals große Teile der Region kontrollierten.
1.3. Der Niedergang der Burg
Nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen wurde die Kunitzburg im 15. Jahrhundert endgültig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Heute sind nur noch die Ruinen erhalten, die von der einstigen Größe der Festung zeugen.
2. Die Wanderung zur Kunitzburg – Ein Naturerlebnis für Groß und Klein
2.1. Startpunkt der Wanderung
Die Wanderung zur Kunitzburg beginnt im idyllischen Dorf Kunitz, das am Ufer der Saale liegt. Der Wanderweg führt dich durch dichte Wälder, vorbei an beeindruckenden Felsformationen und bietet immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Umland.
2.2. Wanderroute zur Kunitzburg
- Länge: ca. 3 km (Hinweg)
- Dauer: ca. 1 Stunde
- Schwierigkeitsgrad: Mittel (einige steile Anstiege)
Der Weg ist gut ausgeschildert und bietet zahlreiche Rastmöglichkeiten. Besonders im Herbst, wenn die Blätter in warmen Farben leuchten, ist die Wanderung ein echtes Highlight.
2.3. Was erwartet dich auf der Burgruine?
Oben angekommen, wirst du mit einem fantastischen Panorama belohnt. Die Überreste der Kunitzburg bestehen aus einigen Mauerfragmenten, aber die Magie des Ortes ist unübersehbar.
3. Sagen und Legenden rund um die Kunitzburg
3.1. Der Schatz der Kunitzburg
Einer Legende nach soll in den Tiefen des Gleißbergs ein geheimer Schatz verborgen sein. Viele Schatzsucher haben ihn bereits gesucht – gefunden wurde er jedoch nie.
3.2. Das Geistermädchen von Kunitz
Eine andere Sage erzählt von einem jungen Mädchen, das auf der Burg gelebt haben soll und nachts noch immer durch die Ruinen wandert. Wer genau hinhört, soll angeblich ihr Flüstern im Wind vernehmen können.
4. Warum sich ein Ausflug zur Kunitzburg lohnt
✔ Natur pur – Die Wanderung führt durch wunderschöne Landschaften.
✔ Historisches Ambiente – Die Ruine versetzt dich in vergangene Zeiten.
✔ Atemberaubende Aussicht – Vom Gipfel des Gleißbergs hast du einen einmaligen Blick auf die Saale.
✔ Geheimtipp – Die Kunitzburg ist nicht überlaufen und bietet eine ruhige Atmosphäre.
5. Tipps für deinen Besuch
5.1. Beste Jahreszeit für eine Wanderung
- Frühling: Blühende Natur und angenehme Temperaturen.
- Herbst: Farbige Wälder und tolle Fotomotive.
- Winter: Mystische Stimmung mit verschneiten Ruinen.
5.2. Was solltest du mitnehmen?
- Festes Schuhwerk (der Weg kann stellenweise rutschig sein)
- Getränke und Snacks (keine Einkehrmöglichkeiten auf dem Berg)
- Kamera für unvergessliche Aufnahmen
5.3. Anreise zur Kunitzburg
- Mit dem Auto: Parkmöglichkeiten in Kunitz
- Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Busverbindung nach Kunitz, anschließend zu Fuß
Fazit: Ein perfektes Ausflugsziel für Naturliebhaber und Geschichtsinteressierte
Die Wanderung zur Ruine der Kunitzburg ist ein echtes Erlebnis für alle, die Natur und Geschichte lieben. Egal, ob du die spektakuläre Aussicht genießen, in mittelalterliche Legenden eintauchen oder einfach eine entspannte Wanderung unternehmen möchtest – dieser Ort hat für jeden etwas zu bieten.
FAQs zur Kunitzburg
1. Ist die Wanderung zur Kunitzburg auch für Familien geeignet?
Ja, die Strecke ist nicht zu lang, aber einige Abschnitte sind steil. Für kleine Kinder könnte der Aufstieg anstrengend sein.
2. Gibt es Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg?
Nein, es gibt keine Restaurants oder Cafés auf dem Gleißberg. In Kunitz gibt es jedoch einige Gasthäuser.
3. Kann man die Kunitzburg mit dem Fahrrad erreichen?
Der Weg ist steil und für Fahrräder nicht gut geeignet. Wanderer haben hier klaren Vorteil.
4. Muss man Eintritt für die Ruine zahlen?
Nein, der Zugang zur Ruine ist kostenlos.
5. Gibt es geführte Touren zur Kunitzburg?
Ja, gelegentlich werden geführte Wanderungen angeboten. Informationen dazu erhältst du beim Tourismusbüro in Jena.
Pack deine Wanderschuhe ein und entdecke die verborgenen Geheimnisse der Kunitzburg!
Koordinaten der Kunitzer Burgruine: 50° 57′ 39″ N, 11° 38′ 52″ O
Flora am Wegrand zur Burgruine Kunitz
Vom Camping - Rundgang durch die Innenstadt von Jena
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