Erneutes Zusammentreffen mit Filmemachern am Ohridsee

Filmemachern am Ohridsee

In unserem Artikel "Tiefgründige Begegnung in Alexandroupolis" hatten wir ja vom Zusammentreffen mit den schweizerischen Filmemachern Philip Spaar und Fabian Senn sowie dem Kameramann Stefan Schöbi im Rahmen ihres Filmprojekts "Road to Cinema Jenin" schon ausführlich berichtet.

Und wie in Alexandroupolis zumindest angedacht, waren Philip und Fabian während ihrer Rückreise, diesmal von Istanbul kommend, bei unserer Ankunft am Ohridsee bereits für eine Zwischenübernachtung angekommen. Welch ein tolles, erneutes Zusammentreffen. Wir bemerkten ihr auffälliges Fahrzeug natürlich sofort und waren gespannt auf die Erläuterungen zu ihren weiteren Erlebnissen.

Poststelle PTT registrieren lassen, um dann eine HGS-Plakette zu erhalten

filmteam schweiz 07Schon in der Zwischenzeit hatte es weiteren Kontakt zwischen uns gegeben, als das Film-Team in der Türkei in eine Mautstation geriet ohne über die entsprechende HGS-Plakette zu verfügen. So hatten sie mit ihrem Fahrzeug Alarm ausgelöst und fragten jetzt nach den weiteren Schritten zur Vermeidung weiterer Probleme. Zugegeben ist das erstmalige Befahren der türkischen, mautpflichtigen Straßen nicht ganz unproblematisch, muss man sich doch zunächst auf einer Poststelle PTT registrieren lassen, um dann eine HGS-Plakette zu erhalten, die noch in der PTT-Station monetär aufgefüllt wird.

Danach wird diese Plakette neben dem Innenrückspiegel an die Windschutzscheibe geklebt, so dass das System beim Durchfahren der Mautstation automatisch den zu zahlenden Betrag vom Guthaben auf der HGS-Plakette abbucht. Das Problem dabei ist in der Regel die nicht an Ort und Stelle vorhandene PTT-Poststation. Zwar gibt es vollautomatische Alternativen (OGS), die aber für den Urlauber aufwendig und damit wenig interessant sind.

filmteam schweiz 08So hatten wir den Dreien mitgeteilt, sie im Nachhinein binnen 14 Tage noch eine HGS-Plakette erwerben können und der zu zahlende Betrag dann noch automatisch abgebucht werden würde. Dies gilt allerdings nur, wenn eine HGS-Mautstation durchfahren wurde.

Wenn eine Mautstelle OGS passiert wurde, wird es wesentlich komplexer. Beide Systeme werden an allen Mautstellen genutzt, OGS ist voll automatisch und dazu braucht man eine Bankverbindung in der Türkei, da die Beträge automatisch vom Konto abgebucht werden.
Es kommt also wirklich darauf an, durch welches Schränkchen an der Mautstelle man durchgefahren ist. Es ist also im Sinne von Vermeidung von Ärger wichtig, sich vorab zu informieren, ob die eigene Route auch mautpflichtige Teilstücke enthält und somit eine HGS-Plakette beschafft werden muss. Immer wieder hören wir von Urlaubern, die in der Folge mit Problemen hinsichtlich der Mautstellen zu kämpfen hatten, dringend geraten sei also, sich vorab zu kümmern.

Den Tag zur Besichtigung des Ortes Ohrid genutzt

filmteam schweiz 01Am späten Nachmittag trafen dann Philip und Fabian auch wieder an ihrem Fahrzeug ein, sie hatten den Tag zur Besichtigung des Ortes Ohrid genutzt, waren neben der Burganlage auch in den Ausgrabungsstätten des antiken Lychnidos gewesen. Äußerst beeindruckt von den historischen Stätten waren die Beiden auch vom Flair der engen Gassen im modernen Ohrid, wo es neben den vielen Kirchen auch etliche mittelalterliche Wohngebäude gibt. Ohrid ist halt eine uralte Stadt an der Via Egnatia.

Unsere erste Frage beim Zusammentreffen galt natürlich dem Verbleib von Kameramann Stefan Schöbi, der leider nicht mehr beim Team dabei war, berufliche Verpflichtungen hatten ihn zuvor in die Schweiz zurück gefordert. So waren Philip und Fabian von Istanbul allein mit ihrem Fahrzeug den Rücktritt angetreten.

filmteam schweiz 02Natürlich waren wir dann auch schnell am Hauptthema des Filmprojekts und den Erfahrungen und Erlebnissen des Filmteams in Dschenin im West-Jordanland angekommen. Die drei konnten aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht wie geplant mit ihrem Fahrzeug von Zypern aus nach Israel übersetzen, so das sie sich entschließen mussten, doch das Flugzeug zu nehmen. Die Erkenntnisse, die dann vor Ort von den Filmemachern gewonnen wurden, waren dem eigentlichen Projekt auch nicht wirklich förderlich, so klappten beispielsweise viele vorab abgesprochene Termine nicht, waren Interviewpartner nicht zu erreichen oder plötzlich nicht mehr zu Interviews bereit. Es zeigte sich auch, dass das sprachliche Problem mit den eingesetzten Dolmetschern keine wirkliche Lösung sein konnte. Hier war eher eine Selbstinitiierung der Dolmetscher für das geplante Filmdokument zu verspüren.

Keinesfalls wollen Philip und Fabian von einem misslungenen Projektstart sprechen, allerdings gilt es viele Details zukünftig wesentlich exakter zu planen und Fragen für Interviews vorab zu klären. Auch wurde deutlich, das Menschen sich verändern, sobald sich ein gewisses Engagement als erfolgreich zeigt. Umgehend treten Neid und Missgunst eigentlich gleichen Schicksals teilender Menschen untereinander auf, was zur weiteren Zurückhaltung und Trennung führt. Alles Erkenntnisse, die dem Projekt zukünftig allerdings weiter helfen werden.

filmteam schweiz 03Da die Erfahrungen der drei Filmemacher während der Vorführungen des Films "Das Herz von Jenin" auf dem Balkan zu tollen Filmsequenzen geführt hatte, ist auch eine thematische Veränderung des eigentlichen Themas denkbar. Wir werden den Kontakt fortsetzen und gegebenenfalls weiter berichten.

Leider mussten Philip und Fabian schon am nächsten Vormittag in Richtung Belgrad aufbrechen, so das wir nur noch für ein gemeinsames Abendessen Zeit hatten: hausgemachte Mazedonische Pizza, die uns vom Campingplatz Rino zur unserer Ankunft feierlich serviert worden war. Natürlich so umfangreich, das selbst vier Personen wirklich Mühe hatten, lecker war´s! Überhaupt, auf welchem Campingplatz wird bereits am Morgen ein kostenloser Mokka serviert?

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