Zug der Zehntausend - Xenophons Erläuterungen

Zug der Zehntausend

Nach dem Tod des Kyros während des Feldzugs gegen seinen Bruder Artaxerxes II um den Thron des Perserreiches und der anschließenden Ermordung der griechischen Heerführer während ihrer Verhandlungen mit den Persern erkannte der Geschichtsschreiber Xenophon die nun gebotenen Maßnahmen: den Zug der zehntausend griechischen Söldner sicher durch Anatolien nach Hause zu begleiten.

Nach den Beschreibungen des Xenophon gehörten zur Gruppe der Zehntausend:

•          4000 Speerträger unter Xenias bis er die Armee in Syrien verließ.

•          1500 Speerträger und 500 leichte Infanterie  unter Proxenus von Boeotia

•          1000 Speerträger unter Sophaenetus

•          500 Speerträger unter Sokrates (nicht mit dem Philosophen verwechseln)

•          300 Speerträger and 300 Peltasten unter Pasion bis er die Armee in Syrien verließ

•          1000 Speerträger, 800 Thrakische Peltasten, and 200 Kretanische Bogenschützen (und mehr als weitere 2000 Mann, die nach ihrer Fahnenflucht von Xenias und

Proxenus unter dem Befehl des Clearchus von Sparta kamen)

•          300 Speerträger unter Sosis (Anabasis Buch 1, Kapitel 2, IX)

•          1000 Speerträger unter Sophaenetus

•          700 Speerträger unter Chirisophus

•          1000 Speerträger und 500 Thessalische Peltasten unter Menon (Anabasis Buch 1, Kapitel  2, XI)

•          400 Greek Deserteure aus der Armee von Artaxerxes

Ein Speerträger war ein Stadtsoldat der antiken griechischen Stadtstaaten. Speerträger waren meist nur mit Speer und Schild bewaffnet und kämpften in der Phalanxformation.

Als Peltasten bezeichnete man im antiken Griechenland eine bestimmte Art leicht bewaffneter Fußtruppen, die oft als Plänkler kämpften, vergleichbar den modernen Jägern.

Sehr von Nutzen waren Xenophon dabei seine rhetorischen Fähigkeiten, mit denen er vor allem am Morgen nach der Schlacht von Kunaxa die gänzlich demoralisierten Griechen wieder aufrichtete. Er wurde – neben Cheirisophos – dazu gewählt, das Kommando zu übernehmen, und führte die Griechen anschließend nach Norden ans rettende Ufer des Schwarzen Meeres.

Xenophon beschreibt anschaulich den Rückzug und die Entbehrungen des griechischen Söldnerheeres von Babylon durch das kleinasiatische Hochland bis zur Schwarzmeerküste. Berühmt als literarischer und historischer Topos für eine Rettung nach langer Mühsal wurde, wie das ganze Heer auf der letzten Hügelkette vor dieser Küste in den Ausruf Thálatta! Thálatta! – „das Meer, das Meer!“ ausbrach und auf ein Mal zu laufen begann.

Wichtig für Historiker sind auch seine Berichte über Land und Leute, Sitten und Gebräuche. Diese geben eine exakte und detailgetreue Beschreibung von Vegetation und tierischem Leben, so dass sie heute noch Biologen Aufschluss über jene Zeiten geben können.

Traditionell (und geradezu sprichwörtlich) ist Xenophons Anabasis wegen ihres lupenreinen attischen Dialektes und ihrer durchsichtigen Sprache das erste Werk griechischer Literatur, das selbst heute noch Schüler der griechischen Sprache lesen; diese Rolle ist vergleichbar mit Caesars De bello Gallico im Lateinunterricht.

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