Basilika - vom Gerichtsgebäude zur Kirche

Basilika

Basilika war ursprünglich der Name großer, zu Gerichtssitzungen und Handelsgeschäften (z. B. Markthalle) bestimmter Prachtgebäude. 

Im Zuge der Christianisierung übertrug sich der Begriff auf die nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestalteten Kirchengebäude insbesondere aus romanischer Zeit. In der kunst- und bauhistorischen Terminologie wird der Begriff Basilika nur auf jene Bauten angewendet, die dem in der frühchristlichen Zeit geprägten Schema entsprechen.

Bereits bei den antiken Basiliken kamen Apsiden vor. In den als Markthallen genutzten Gebäuden dienten sie der Unterbringung eines Kaiserbildnisses. In Athen wurde besonders der Amtssitz des Archon basileus als Basilika bezeichnet, doch erhielt Griechenland erst durch die Römer Bauten, die der architektonischen Definition dieses Begriffs entsprechen.

Die erste Basilika wurde in Rom von Cato Censorius am Forum Romanum zur Seite der Kurie 185 v. Chr. errichtet und Basilica Porcia genannt.

Architektonisch definiert, ist eine Basilika eine Kirche, deren Innenraum durch Säulenreihen in drei oder mehr Längsschiffe geteilt ist, deren mittleres deutlich höher ist als die seitlichen, so dass das Dach der Kirche aus einem Mittelteil mit dem Dachfirst besteht und Seitenteilen über den Seitenschiffen, die sich unterhalb an die Obergaden  (Lichtgaden, d.h. Mauerwerk mit Fenstern, das von den Säulenreihen getragen wird) anschließen. Mehrere große Basiliken haben fünf statt drei Langschiffe, so dass sich dem höheren Mittelschiff auf jeder Seite zwei niedrigere Seitenschiffe anreihen.

Frühchristliche Basiliken

Die ersten Christen hielten während der Zeit der Christenverfolgungen im Römischen Reich ihren Gottesdienst noch in den Häusern ab. Als – im Zuge der Konstantinischen Wende – das Christentum legitimiert wurde, benötigten die Gemeinden große Räumlichkeiten für Gottesdienste.

Daher wurden die ersten christlichen Kirchen nach dem Vorbild der Basiliken erbaut; in der Apsis, wo in antiken Gerichts- oder Palastbasiliken der Sitz des Richters bzw. Kaisers war, fanden nun die Kathedra und die Subsellien (halbkreisförmig um die Kathedra angeordnete Sitze für den Klerus), üblicherweise auch der Altar seinen Platz. Der Grundplan der alten Basilika wurde beibehalten: ein langer Raum, der Länge nach durch zwei Säulenreihen in drei Schiffe geteilt, von denen das mittlere, das Hauptschiff, die größere Breite hat und durch die Nische des Altars (Tribuna, Apsis, Absida oder Concha genannt), abgeschlossen wird. Das Mittelschiff ist nicht nur breiter, sondern auch zu einer bedeutenderen Höhe als die Seitenschiffe empor geführt; die in den Seitenwänden des Mittelschiffes eingelassenen Fenster sorgen für dessen Beleuchtung. Der Eingangsbereich wurde oft mit einer Vorhalle, dem Portikus, versehen.

Die frühchristlichen Basiliken grenzten sich stilistisch durch Schlichtheit von heidnischen Tempeln ab; viel Ziegelmauerwerk und wenig Marmor, keine Plastik, keine „bewegten“ Szenen. Die Glasmosaiken waren suggestiv (Plakatfunktion) aber aus vergleichsweise billigem Material. Heiligendarstellungen wie in Ravenna waren bewusst nicht lebensnah sondern „entkörperlicht“ gehalten. Die Außenwände wurden nur durch die teilweise großen Fenster aufgelockert. Erst in späterer Zeit wurde der obere Teil der Fassade mit Mosaiken geschmückt.

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