Hotel Deutschland! Besucher aus dem Norden fliegen ein
Nachdem es ja bereits einen ersten, doch teilweise überraschenden Wintereinbruch Anfang November in weiten Teilen Deutschlands gegeben hat, war es dann zwischenzeitig teilweise sogar fast Frühlingshaft geworden.
Fast glaubte man bereits wieder an warme Tage, doch der Winter wird kommen. So waren viele noch zögerlich, auch ihre Fahrzeuge auf den Winterbetrieb umzurüsten. Dies betraf auch uns selbst, hatten wir doch immer noch Sommerreifen montiert. An der Riviera Küste der Türkei allerdings auch exakt die richtige Reifenwahl. So war denn unser Blick mehrfach täglich auch auf die Wettervorhersagen gerichtet, um möglichst eine problemlose Rückfahrt nach Deutschland zu ermöglichen. Und wie sich herausstellen sollte, gab es dann auch herrlichen Sonnenschein bis über die Alpen. Erst an der Donau begann der dicke Nebel, halt das typische Novemberwetter allerdings ohne frostige Temperaturen. Mittlerweile sind die Winterreifen montiert, so kann der Schnee kommen.
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Auch die Tierwelt weiß dies glücklicherweise ganz genau und hat sich längst darauf eingestellt. Ein Großteil der Vogelwelt ist längst gen Süden abgereist, ein anderer Teil kommt aus dem hohen Norden her, um hier den Winter zu verbringen. Lesen Sie bitte die Anmerkungen von Frau Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtierstiftung:
Die Deutsche Wildtier Stiftung: Die Wintergäste suchen Wärme und Futter
Storch und Singdrossel, Kranich, Kuckuck und Kiebitz haben uns, wie viele andere Vogelarten auch, längst verlassen. Sie suchen Wärme und Nahrung im Süden. Denn wenn der Winter kommt, wird vor allem für Insektenfresser die Nahrung knapp. Sie würden verhungern und haben sich rechtzeitig dem großen Vogelzug angeschlossen. „Aber auch Deutschland ist für viele Vögel ein beliebtes Überwinterungsland“, sagt Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung.
Auf der Flucht vor der eisigen Kälte im hohen Norden kommen jetzt Seidenschwänze, Rauhfußbussarde und Kornweihen, Blässgänse und Birkenzeisige angeflogen. „Sie verlassen die eisigen Polarregionen Sibiriens, Skandinaviens und Grönlands, denn sie empfinden selbst strenge Winter bei uns als angenehm mild“, sagt Goris. Wer Glück hat, kann die bunten Seidenschwänze beobachten, die gern Hagebutten, Vogelbeeren und Misteln picken. Deshalb ist ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern und Büschen so wichtig.
„Es gibt natürlich auch Vogelarten, die das ganze Jahr über in Deutschland bleiben“, sagt die Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. „Im Gegensatz zu Zugvögeln spricht man bei ihnen von Standvögeln.“ Amseln, Buntspechte und Blaumeisen sowie der Spatz, gehören zu den Standvögeln. „Ihnen kann man die schwere Zeit im Winter erleichtern, indem man füttert“, sagt Eva Goris. In den Städten versammeln sich Rabenvögel gleich in Scharen und machen mit ihren krächzenden Rufen auf sich aufmerksam. Sie durchsuchen den Müll und picken in den Abfällen nach etwas Fressbarem.
Im Gegensatz zu Standvögeln unterscheidet man Zugvögel in Kurzstreckenzieher (bis 2000 km) und Langstreckenzieher (ab 2000 km). Was Durchzügler sind, verrät schon der Name: Sie fliegen auf dem Weg Richtung Süden einfach durch Deutschland durch und machen allenfalls kurz Rast, um zu fressen. Zu ihnen gehört zum Beispiel der Goldregenpfeifer. Gerade in der nahrungsarmen Winterzeit tut man Vögeln einen Gefallen, wenn man füttert“, betont Eva Goris. „Die Kälte macht alle hungrig.“
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