Begegnung - Störche entlang der Straße durch Neo Kastro
- Geschrieben von Portal Editor
Wir hatten kurz vor Nea Agathoupoli die Autobahn E75 Richtung Thessaloniki verlassen, um über die Landstraße zu den Königsgräbern von Vergina, dem antiken Aigai, zu fahren.
Eines der Königsgräber war im Jahr 1977 entdeckt und als das Grab von Philip II identifiziert worden. Ein weiteres Grab, das ein Jahr später entdeckt wurde, konnte als das Grab von Alexander IV, Sohn von Alexander dem Großen, zugeordnet werden. Das um die Grabstellen herum errichtete unterirdische Museum beinhaltet die Hauptschätze der Makedonischen Könige aus vorrömischer Zeit.
Ein Paradies für Vögel zum Überwintern
Schon die Anfahrt zeigt eine Region, die durchsetzt ist von Flussläufen und damit einher gehenden riesigen Feuchtgebieten. Weiter in Richtung Thessaloniki führt die Autobahn unmittelbar am Rand des riesigen Feuchtgebiets des Nationalparks Aliakmonas entlang, das fast bis an die Stadtgrenzen von Thessaloniki heranreicht. Ein Paradies für Vögel zum Überwintern und ein ebensolches für Vogelbeobachter, so unsere Gedanken.
Kein Wunder also eigentlich, das hier vom Frühjahr bis zum Herbst auch Störche in großer Anzahl zu bewundern sind. Für unsere Augen allerdings doch überraschend, wie die Anwohner der Stadt Neo Kastro auf die jährlichen Storch Invasionen reagieren, denn sie haben Nistplätze in großen Drahtkörben entlang der Hauptstraße auf jedem Strommast angebracht, was die Störche als Brutplätze akzeptiert haben. Ein Miteinander von Storch und Mensch mitten in der doch belebten Stadt Neo Kastro. Zunächst trauten wir unseren Augen nicht, denn es gab unzählig viele Masten und überall Jungstörche, die auf die Rückkehr der Elternvögel samt deren Beute warteten. Jetzt, zu Beginn des Sommers, blickten uns dann einige mindestens vierköpfige Storchenfamilien an oder sie nutzten, bereits flügge, die Straßenlaternen als Ruheposten und beobachten den vorbeiziehenden Verkehr.
Fische, Frösche und Nagetiere für Störche die Hauptnahrung
Störche sind tagaktive Vögel. Nur den Waldstorch hat man auch nachts beim Fischfang beobachtet, die anderen Arten ruhen nachts. In den Tropen sind Störche besonders in den Morgen- und Abendstunden aktiv, während sich die Aktivität in den gemäßigten Breiten über den ganzen Tag verteilt. In den meisten Lebensräumen der Störche ist jedoch Hitze ein größeres Problem als Kälte. Das Ausbreiten der Flügel, das Aufrichten der Federn und Defäkieren auf die eigenen Füße sind Mittel, die gegen die Hitze eingesetzt werden.
Störche sind Fleischfresser. Obwohl es große Unterschiede im Nahrungsspektrum der einzelnen Arten gibt, bilden Fische, Frösche und Nagetiere für die meisten Störche die Hauptnahrung. Der Weißstorch sind Nahrungsopportunisten.
Obwohl im Volksglauben Frösche die wichtigste Nahrung eines Weißstorchs zu sein scheinen, bilden sie in Wahrheit nur einen kleinen Teil der Nahrung. Den größeren Anteil bilden Fische, Kaulquappen, Schlangen, Eidechsen, Wühlmäuse, Maulwürfe und Hamster, ebenso wie große Insekten. Die Erbeutung von Wieseln, jungen Ziegen und Katzen ist belegt, das sind jedoch seltene Ausnahmefälle.
Mit eingetauchtem Schnabel durch das Wasser
Die Nimmersatte, wie Störche auch gern bezeichnet werden, sind darauf spezialisiert, in sehr flachem Wasser zu jagen, das oft noch dazu schlammig und trüb ist. Da ihre Augen in diesem Wasser nichts zu erkennen vermögen, bewegen sie sich mit eingetauchtem Schnabel durch das Wasser. Mit ihren Füßen wühlen sie den Schlamm auf, um Beute aufzuscheuchen. Kommt ein Beutetier mit dem Schnabel in Berührung, packt der Storch sofort zu.
Für gewöhnlich nisten Störche auf Bäumen. Nur der Maguaristorch brütet überwiegend zu ebener Erde, bei allen anderen Störchen überwiegen hoch gelegene Nistplätze, obwohl zum Beispiel beim Weißstorch die Dächer von Gebäuden inzwischen Bäume als bevorzugte Nistplätze abgelöst haben. Der Bau eines neuen Nestes ist oft nicht nötig. Einzelgängerische Arten nutzen ohnehin meist alljährlich dasselbe Nest, die Koloniebrüter besetzen ein vorhandenes Nest innerhalb der Kolonie, aber selten das des Vorjahres. Dennoch wird stets frisches Nistmaterial hinzugefügt. Ein Storchennest besteht hauptsächlich aus Ästen und Zweigen. Oft dient es kleineren Vögeln ebenfalls als Brutstätte; diese bauen außen ihre eigenen Nester und verfestigen das Storchennest somit mit eigenem Material.
Meistens werden drei bis fünf, selten ein bis sieben Eier gelegt. Die Eier werden 25 bis 38 Tage von beiden Partnern bebrütet. Die geschlüpften Jungen tragen für gewöhnlich ein weißes Daunenkleid, beim Maguaristorch ein schwarzes. Die Jungen sind untereinander friedlich, so dass oft die gesamte Brut durchgebracht werden kann. Beide Partner sind für die Beschaffung von Nahrung zuständig. Nach fünfzig bis hundert Tagen sind Jungstörche flügge.
Eine wunderbare Begegnung, die uns zum ausgiebigen Beobachten der Aktivitäten der Störche veranlasste, eine kleine Unterbrechung der Anfahrt ins antike Aigai einzufügen.
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