Feldhasen-Schule: Das große Osterhasen-Lexikon
- Geschrieben von Portal Editor
Es ist mal wieder soweit, Ostern nähert sich mit großen Schritten und jedes Kind kennt den Osterhasen - aber über das „Original“, den Europäischen Feldhasen, wissen die Wenigsten Bescheid.
Er hat „Löffel“, mit denen man nicht essen kann, „Lichter“, die man weder an- noch ausknipst und eine weiße „Blume“, die nicht in der Vase steht: Der Osterhase alias Europäischer Feldhase! Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung erklärt die Hasen-Geheimsprache.
Löffel, Lichter und eine weiße Blume
Hier kommen die 10 Geheimnisse des Osterhasen aus der Jägerfachsprache: das Osterhasen-Lexikon.
- „Seine langen Ohren sind die Löffel. Sie sind trichterförmig und zehn bis 15 Zentimeter lang. Damit hört der Hase auch leise und weit entfernte Geräusche ausgezeichnet“, erklärt Eva Goris.
- Die Augen sind die Lichter oder Seher. Sie sitzen – wie bei allen Fluchttieren - seitlich am Hasenkopf. Eva Goris: „Durch diese besondere Position kann der Feldhase in einem 360 Grad Winkel schauen und jede Bewegung um ihn herum blitzschnell wahrnehmen. Trotzdem ist der Feldhase eher kurzsichtig.“
- Der Schwanz wird als Blume bezeichnet. Sie ist meist weiß gefärbt.
- Typisch für den Feldhasen sind die langen Hinterbeine – in der Waidmannssprache Sprünger genannt.
- Hat der Hase Auslauf, schlägt er am Abend einen flinken Hasenpass vom Wald zum Feld. Ein umgekehrter Hasenpass vom Feld zum Wald am Morgen nennt man Einlauf.
- Spricht ein Jäger vom Hasen-Balg, meint er kein uneheliches Hasenkind (die Häsin rammelt ohnehin mit mehreren Hasenmännchen), sondern das weiche, warme Hasen-Fell.
- Der Hase schläft nicht im Bau. Eva Goris: „Um auszuruhen oder sich zu verstecken, scharrt er im Erdboden eine kleine Mulde, die Sasse.“
- Rückt der Hase zu Holze, läuft er in den Wald hinein, um sich dort etwa vor Fressfeinden wie Fuchs oder Bussard zu verbergen.
- Wenn die Häsin einen „innehat“, hatte sie nicht etwa zu viel Kräuterschnaps: Sie ist trächtig. Die Jungen werden übrigens nicht geboren, sondern gesetzt.
- Hat der Hase einen Satz verloren, geschah dies nicht auf dem Tennisplatz: Ein Satz Junghasen sind die Geschwister eines Wurfes. Wurden sie vom Fuchs gefressen, ist der Satz verloren gegangen.
Knackig, zart und vor allem grün – so sieht die Ernährung des Feldhasen aus. Und das ist gut so: Vitamin C in Löwenzahnblättern kurbelt den Stoffwechsel an, Beta-Carotin in Sauerampfer pusht die Immunabwehr und Folsäure im Barbarakraut stärkt das Blut. Solche Vitalstoffe brauchen Spitzensportler wie der Feldhase. Frische Kräuter helfen, wenn er mit angelegten Löffeln und rund 80 km/h (das sind 22,22 Meter pro Sekunde!) über Felder und Wiesen rennt und Haken schlägt. Auch „Frau Hase“ braucht eine Extra-Portion Grünes: Sie muss bei Kräften bleiben, denn es ist Paarungszeit und die ist anstrengend. Um unter den vielen Rammlern den Richtigen mit dem besten Erbgut zu finden, liefert sie sich Boxkämpfe mit ihren vielen Verehrern. Innerhalb kurzer Zeit paart sich die Häsin mit verschiedenen Rammlern – und das kostet Kraft. Rund 42 Tage später kommen die jungen Hasen auf die Welt.
Bildquelle: © Deutsche Wildtier Stiftung/T. Martin
Donnerstag, den 7. April 2016, um 19.30 Uhr
Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
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