Fast ein Nationalgericht - Hamsi Kizartma
- Geschrieben von Portal Editor
Gern setzen wir an dieser Stelle die Beschreibung unseres so typischen Schwarzmeermenüs im Hause der Familie Senyer fort.
Während eines Besuchs von Freunden in Ayvalik hatten wir erstmals von der Delikatesse der gebratenen Sardellen gehört und probiert, die nach Belieben mit oder ohne innerer Hauptgräte verspeist werden. Dabei ist die Hauptgräte, wenn man einmal die "Technik" beherrscht, wirklich sehr leicht zu entfernen. Der Gourmet mag dies mit Messer und Gabel erledigen, der normale Genießer nimmt den kleinen Fisch in die Hand, zieht mit seinen Zähnen einseitig das Fleisch von der Gräte, dreht dann den Fisch um und hat letztlich nur noch die dünne Hauptgräte in der Hand.
Emin Senyer, unser Gastgeber, erzählte von Familien...
Hamsi Kizartma (gebratene Sardellen) gilt fast schon als Nationalgericht in der Türkei, zumindest aber am Schwarzen Meer. Emin Senyer, unser Gastgeber, erzählte von Familien, wo die Sardelle schon zum Frühstück unbedingt dazu gehört. Nun gut, wer sich so ernähren möchte, dem sei es natürlich frei gestellt. Gesund ist Fisch allemal, das muss sicherlich an dieser Stelle nicht erläutert werden.
Und da auch noch reines, natives Olivenöl in der Herstellung und zum Mahl genutzt wird, ist wirklich von einem gesunden Essen zu sprechen. Zum Fisch wurde uns Trabzon Ekmek gereicht, mit dem deutschen Graubrot durchaus vergleichbar, das in Schälchen mit Olivenöl und Kräutern eingetunkt wurde, bevor man es verzehrte. Besser als ein Brotaufstrich mit Margarine oder Butter.
Als dann der Teller mit den frisch gebratenen Sardellen auf den Tisch kam, war der Appetit wirklich allein vom Anrichten der Hamsi Kizartma auf dem Teller her bereits groß. Mit einer flachen Zange wurden Portionen auf unsere Teller verteilt und ein erster Blick in die Runde zeigte, das alle die Finger zum Essen nutzten. Kleine Schälchen mit Zitronensaft erleichterten die Reinigung der Finger zwischendurch.
Neben dem Trabzon Ekmek wurden jetzt auch Bohnen gereicht, die leicht säuerlich eingelegt worden waren und danach kurz angebraten wurden. Auch ein leckeres Nebengericht, fast an Bohnensalat erinnernd. Um es kurz zu machen, die Hamsi waren absolut frisch und lecker zubereitet, so das unzählige dieser kleinen Sardellen verzehrt wurden.
Hier auch dazu das Rezept, das keine umfänglichen Erklärungen benötigt:
Köpfe und Innereien der Sardellen werden mit einem Messer entfernt. Als Hinweis: In manchen Restaurants werden die Hamsi sogar mit Kopf gebraten, so das beim Abessen des Fleisches die Hauptgräte mit dem Kopf verbunden bleibt und das Ganze als Einheit beiseite gelegt wird. Nach dem Entfernen der Innereien werden die Fische gründlich gewaschen und danach abgetrocknet, ein Leinentuch eignet sich hervorragend.
Wer ein wenig Panade an seinem Fisch möchte, verrührt jetzt die Eier mit dem Mehl, dem Salz und dem Pfeffer. Der Fisch wird beidseitig kurz in die Panade eingedrückt Allerdings ist die Sardelle auch ohne Panade vom Geschmack her einfach vorzüglich.
In einer großen Pfanne wird jetzt das Olivenöl erhitzt und die Sardellen, ob mit oder ohne Panade, kurz bei mittlerer Hitze goldbraun angebraten. Die Garzeit ist allein aufgrund der Größe der Fische sehr kurz, schnell ist das richtige Zeitgefühl dafür vorhanden. Nach und nach werden so alle Sardellen angebraten und auf einem Teller oder in einer flachen Schale angerichtet.
Wer es mag, kann die Hamsi auch mit Zitrone beträufeln oder mit Zwiebeln und Kräutern garnieren, notwendig ist es nicht. Wer auf Dekoration Wert legt, kann die Sardellen auch kunstvoll auf dem Teller drapieren.
Guten Appetit!
Zutaten für 4 Personen:
- 1 kg Sardellen
- 3 EL Mehl
- 3 Eier
- Salz, Pfeffer, Olivenöl
- 2 Zitronen
- Kräuter nach Belieben (muss aber nicht sein)
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