Akköy - Ornitologen lassen Tourismus anwachsen

Das kleine Städtchen Akköy befindet sich mitten im Naturschutzgebiet des Mäanderdeltas auf der Halbinsel Dilek Yarimadasi im Raum Izmir, etwa 5 km von der antiken Stadt Milet entfernt.

Milet war einst die Hauptstadt Ioniens und damit auch Zentrum der ehemaligen, abendländischen Philosophie.

Akköy – Landwirtschaft und zunehmend auch Tourismus

akkoey 03Akköy ist das älteste Dorf dieser Gegend und hat bis heute vor allem in der Landwirtschaft Bedeutung. In den ersten Jahren der Gründung der Republik Türkei gab es in Akköy lediglich drei offizielle Gebäude: das Gebäude der Bezirksdirektion, ein Grundschulgebäude, in das die Kinder der umliegenden Dorfbewohner kamen und das Gebäude der Gendarmeriestation. Etliche Dorfhäuser bestanden aus Lehmziegeln. Akköy verfügt allerdings auch über die größte Dorfbibliothek in der heutigen Türkei.

In dieser Bibliothek gibt es auch ein periodisch erscheinendes Kultur-Kunst-Literatur-Magazin, das unter dem Namen des Dorfes erscheint. Insgesamt zählt Akköy heute etwa 1400 Einwohner. Darüber hinaus ist Akköy ein malerisches, vom Tourismus im Wesentlichen noch unentdecktes Dorf mit intaktem Dorfleben. Nimmt man sich ein wenig Zeit für einen Rundgang, so trifft man auf die alte Architektur der weißgekalkten griechisch-osmanischen Steinhäuser, die im Winter warm und im Sommer kühl bleiben.

akkoey 04Die Haupteinnahmequelle der Bevölkerung von Akköy ist heute der Tourismus, die Landwirtschaft und der Olivenanbau. Der Tabakanbau, der sehr ermüdenden Arbeitseinsatz erfordert, ist die vorherrschende Landwirtschaft in Akköy. Vor einiger Zeit kam noch der Erdbeeranbau hinzu. Neben Erdbeeren wachsen in den fruchtbaren Gebieten von Akköy auch zahlreiche Obst- und Gemüsesorten. Die meisten dieser Produkte werden vor allem in den Sommermonaten möglichst frisch an den Marktständen in Mavişehir verkauft.

Der Feigenanbau gehört in Akköy, wie in fast der gesamten Ägäis Region, zu den traditionellen landwirtschaftlichen Elementen. Gelbe und schwarze Lappenfeigen, insbesondere die Bursa Karası, gelangen von den Bäumen in Akköy bis nach Didim. Ein weiteres landwirtschaftliches Produkt aus Akköy sind die reichlich vorhandenen Trauben aus den Weinbergen.

Der Bevölkerungsaustausch veränderte das Bild

akkoey 01Vor 1922 hatte Akköy 4.000 Griechisch-Osmanische Einwohner, die die Nachfahren derjenigen Griechen waren, die 1770 unter der Herrschaft des Osmanischen Sultans Mustafa III. und seinem Gouverneur Ivazzade Halil Pascha und Silahtar Mehmed Pascha von den Peleponnes und Kreta in dieser Region angesiedelt wurden, um die Region zu bebauen und die Einwohnerzahl zu stabilisieren.

Weitere Familien ließen sich im Zuge der archäologischen Ausgrabungen in Milet und Didyma nieder. Mit Hilfe Deutscher Archäologen wurde dann die Grundschule und die Kirche des St. Georg gebaut.

akkoey 05Der griechische Autor Eystratiu Draku erwähnte in seinem Werk Mikrasiana Pragmate, dass Akköy 1884 eine wichtige Stadt mit einer Schule von 40 Schülern und einer Kirche „Ayiyos Georgiya“ im Südwesten des Dorfes, die von 200 griechisch-orthodoxen Familien besucht wurde. Dreißig reiche muslimische Familien ließen sich später aus Balat kommend hier nieder.

Beim Bevölkerungsaustausch 1923 verließen die griechischen Einwohner Akköy und gingen nach Samos und Saloniki. Akköy wurde wiederum von den Türkischen Einwohner aus den griechischen Gebieten besiedelt, die umgekehrt Griechenland verlassen mussten.

Akköy – weltweit bekannt bei den Ornitologen

akkoey 06Akköy ist heute weltweit auf fast jeder ornithologischen Karte zu finden, da hier insgesamt über 250 verschiedene Vogelarten beheimatet sind.

Amateur- und Berufsornithologen, die in dem Zweig der Wissenschaft arbeiten, der Vögel nicht nur beobachtet, sondern auch untersucht, kennen jeden Zentimeter des Landes sehr gut, vom Bafa-See bis zum Kafa, wo der Menderes-Fluss in das Ägäische Meer mündet.

akkoey 07Sie scannen ständig die Gegend mit Kameras in ihren Händen, langen Zoomobjektiven in Taschen auf dem Rücken und natürlich ihren starken Ferngläsern.

Eines der auffälligsten Naturereignisse, die Akköy regelmäßig erlebt, sind die Turmfalkenschwärme, die über die Ägäis ziehen, um jedes Jahr Ende März und Anfang April die Bäume und Dächer von Akköy als Nester zu nutzen.

Die Bewohner von Akköy helfen dabei geeignete Lebensräume für die Turmfalken zu schaffen, die sich von Heuschrecken, Skorpionen, Schlangen und Tausendfüßlern ernähren, was damit auch ein Gewinn für die lokale Bevölkerung darstellt.

Die Bewohner freuen sich, diese räuberischen, aber absolut nützlichen Vögel aus Afrika zu beherbergen.

Mit dem PKW oder öffentlichem Nahverkehr nach Akköy

akkoey 08Zu erreichen ist Akköy von der Hauptstraße in Söke in Richtung Bodrum. Bei der Kreuzung nach links in Richtung Didim, vorbei an dem Dorf Akyeniköy.

Bereits das Kopfsteinpflaster und die stolze Erhebung hinauf zum Dorf Akköy lassen erkennen, dass es sich hier um eines der ältesten Dörfer der Umgebung handelte, hier einmal die Verwaltung der anderen umgebenden Dörfer residierte.

Von Bodrum aus dauert die Fahrt etwa eine Stunde, vorbei an dem wunderschönen Bafa See, an den endlosen Olivenhainen.

Unbedingt sollten Sie den köstlichen Fichtenhonig probieren, der am Straßenrand von Bauern verkauft wird.

akkoey 09Auch mit dem Bus ist Akköy gut zu erreichen, von Söke aus. Der Midi-Bus “Didim Seyahat“ bringt Sie alle 20 Minuten nach Akköy.

Kommen Sie mit dem Bus aus Bodrum, so müssten Sie am Busbahnhof in Milas in den “Milas Birlik” (Dolmus) umsteigen und von dort bis zur Kreuzung Dalyan. Auch hier können Sie die wundervolle Aussicht auf den Bafa See genießen. Die Fahrt dauert etwa 1 1/2 Stunden. Hier können Sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite in den größeren “Didim Seyahat” Midi-Bus in Richtung Didim umsteigen.

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