Pergamon und Nachbau des Pergamon-Altar

Pergamon und Nachbau des Pergamon-Altar

Pergamon war in der Antike vor allem wegen der außerordentlich umfangreichen Bibliothek berühmt.

Heute kann man in Pergamon (heutiger Name: Bergama)  noch die Akropolis (den Burgberg), die ehemalige Stadt und das Asklepieion besichtigen. Diese Sehenswürdigkeiten sind Teil des antiken Pergamon. Da es in Pergamon viel zu sehen gibt, sollte man sich für die Besichtigung einen ganzen Tag Zeit nehmen.

Pergamon und der Nachbau des Pergamon-Altars – Antike Pracht neu entdeckt

pergamon 02Die Akropolis liegt im Norden von Bergama. Man sieht dort oben einen Nachbau des Pergamon-Altar. Das Original steht im Pergamon-Museum auf der Museumsinsel in Berlin. Neben dem Pergamon Altar befinden sich das Theater, mehrere Altare, Tempelanlagen und die Obere Agora (der obere Marktplatz). Die Antike Straße führt hinunter zur ehemaligen Stadt. Hier stehen Therme, Tempelanlagen und die Untere Agora.

Auf der gegenüberliegenden Seite von Bergama, rund einen Kilometer von der Unteren Stadt entfernt, befindet sich das Asklepieion, eine weitere Ansammlung mehrerer antiker Bauwerke, die in der Antike einen sehr bekannten Kurort darstellten. Asklepieion war berühmt für sein hervorragendes Sanatorium und den Mediziner Galen. Hier stehen ein Kurhaus, ein kleines Theater, die Bibliothek und Tempelanlagen.

Grabungen durch Ingenieur Carl Humann auf dem Burgberg von Pergamon

pergamon 03Der Pergamonaltar ist ein monumentaler Altar, der unter König Eumenes II. in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. auf dem Burgberg der kleinasiatischen Stadt Pergamon errichtet wurde. Seine Teilrekonstruktion mit den originalen Friesen befindet sich im Berliner Pergamonmuseum.

Der Altar war 35,64 Meter breit und 33,40 Meter tief. Die von Westen auf den Altar führende Freitreppe hatte eine Breite von fast 20 Metern. Es handelt sich um eines der bedeutendsten erhaltenen Kunstwerke des Hellenismus, wenn nicht der griechischen Antike insgesamt: Den Sockel schmückte ein Hochrelief, das den Kampf der Giganten gegen die griechischen Götter darstellte. Ein zweiter Fries an den Hofwänden des Pergamonaltars erzählt in einem Zyklus aufeinanderfolgender Reliefbilder die Legende von Telephos. Telephos, ein Sohn des Helden Herakles und der tegeatischen Königstochter Auge, galt als mythischer Gründer Pergamons.

pergamon1878 begann der deutsche Ingenieur Carl Humann auf dem Burgberg von Pergamon mit offiziellen Ausgrabungen, die 1886 ihren vorläufigen Abschluss fanden. Das Hauptziel der Ausgrabungen war es, die Altarfriese wiederzugewinnen und das Fundament des Altars freizulegen. Später wurden weitere Baukomplexe der pergamenischen Akropolis freigelegt. In Verhandlungen mit der beteiligten türkischen Regierung konnte vereinbart werden, dass alle damals gefundenen Fragmente der Altarfriese den Berliner Museen zugesprochen wurden.

Pergamon, eine der beeindruckendsten antiken Städte der Türkei, fasziniert mit ihrer reichen Geschichte, einzigartigen Architektur und weltberühmten Denkmälern. Besonders der Pergamon-Altar, eines der größten Meisterwerke der hellenistischen Kunst, zieht bis heute Historiker, Archäologen und Touristen aus aller Welt an.

pergamon 08Während die Ruinen von Pergamon in der heutigen Stadt Bergama (Westtürkei) liegen, befindet sich der Pergamon-Altar als aufwendiger Nachbau im Pergamonmuseum Berlin, wo er seit über einem Jahrhundert eines der wichtigsten Exponate darstellt.

In Berlin setzten italienische Restauratoren die Platten der Friese aus tausenden Fragmenten wieder zusammen. Um die Friese zusammenhängend ausstellen zu können, wurde auf der Museumsinsel eigens ein Museum errichtet. Der erste Bau von 1901 wurde 1909 zugunsten eines größeren, 1930 vollendeten Neubaus abgerissen. Nach den dort ausgestellten Friesen und einer Rekonstruktion der Westfront des Pergamonaltars erhielt dieser Museumsneubau von den Berlinern den Namen Pergamonmuseum. Der Pergamonaltar ist heute das bekannteste Ausstellungsstück der Antikensammlung auf der Museumsinsel.

Der Saal mit dem Pergamonaltar ist seit 2014 wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten voraussichtlich bis mindestens 2027 geschlossen.

Die Geschichte von Pergamon – Antike Metropole mit kulturellem Erbe

pergamon 09Die Stadt Pergamon wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. als mächtige Residenz der Attaliden-Dynastie gegründet und entwickelte sich schnell zu einem Zentrum für Kunst, Wissenschaft und Architektur. Sie war bekannt für:

Die berühmte Bibliothek von Pergamon – Eine der größten der Antike mit über 200.000 Schriftrollen.
Das steilste antike Theater der Welt – Mit atemberaubendem Blick auf das Tal.
Tempel, Heiligtümer und prachtvolle Bauwerke, die das Stadtbild prägten.

Das bekannteste Wahrzeichen war jedoch der monumentale Pergamon-Altar, der dem Göttervater Zeus und der Göttin Athene gewidmet war.

Der Pergamon-Altar – Ein Meisterwerk hellenistischer Kunst

pergamon 06Der Pergamon-Altar wurde um 180–160 v. Chr. erbaut und beeindruckte mit seinen gewaltigen Treppen, Säulen und kunstvollen Reliefs. Er stellte die dramatische Szene des Gigantenkampfes (Gigantomachie) dar – eine epische Schlacht zwischen den olympischen Göttern und den Giganten.

Seine kunstvollen Friese, die über 120 Meter lang waren, zeigten mythologische Figuren in lebendiger Bewegung und dynamischer Komposition. Der Altar war nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein Symbol der Macht und Kultur von Pergamon.

Leider wurde das Original des Altars im 19. Jahrhundert von deutschen Archäologen nach Berlin gebracht und dort im Pergamonmuseum ausgestellt.

Der Nachbau des Pergamon-Altars – Ein Stück Antike in Berlin

pergamon berlin 01Heute befindet sich der Pergamon-Altar als Nachbau und Rekonstruktion im Pergamonmuseum auf der Berliner Museumsinsel. Dieses Museum zählt zu den bedeutendsten weltweit und bietet einen einmaligen Einblick in die antike Baukunst.

Original-Fragmente und Reliefs – Die beeindruckenden Friese mit ihren detaillierten Skulpturen.
3D-Rekonstruktionen – Virtuelle Darstellungen der einstigen Pracht des Altars.
Historische Dokumentationen – Informationen über die Ausgrabungen und die Geschichte Pergamons.

Der Altar ist eines der meistbesuchten Exponate in Deutschland, und sein künstlerischer Wert macht ihn zu einem unersetzbaren Kulturerbe der Antike.

Sehenswürdigkeiten in Pergamon – Antike Schätze entdecken

pergamon 010Obwohl der Altar in Berlin steht, bietet die antike Stadt Pergamon zahlreiche beeindruckende Sehenswürdigkeiten:

Die Akropolis von Pergamon – Die spektakulär gelegene Stadtanlage mit Palästen und Tempeln.
Asklepieion-Heiligtum – Ein antikes Zentrum für Medizin und Heilkunst.
Rote Halle (Serapeion) – Ein beeindruckender römischer Tempel, später eine frühchristliche Kirche.
Seilbahn zur Akropolis – Eine atemberaubende Fahrt mit Blick auf die Ruinenstadt.

Pergamon ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein Muss für jeden, der die faszinierende Geschichte der Antike hautnah erleben möchte.

Fazit – Ein Erbe, das Geschichte schreibt

pergamon 05Der Pergamon-Altar und die antike Stadt Pergamon sind beeindruckende Zeugnisse der hellenistischen Kultur. Während das Original in Berlin zu bestaunen ist, lädt Bergama in der Türkei dazu ein, die Überreste dieser einst mächtigen Metropole zu erkunden.

Ob in Pergamon selbst oder im Pergamonmuseum in Berlin – dieses kulturelle Erbe bleibt ein faszinierendes Fenster in die Vergangenheit!

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