Széchenyi lánchíd - Ketten Brücke über die Donau
- Geschrieben von Portal Editor
Schon bei der Erkundung der Standseilbahn Budavari Siklo am Burgberg von Budapest waren uns die mächtigen Pfeiler der Brückenkonstruktion aufgefallen, die hier über die Donau führt. Und vergleichbar der Tower Bridge in London lies die Architektur des Pfeilersystems eine Bauzeit weit vor dem 20. Jahrhundert vermuten.
Nach erster Recherche wurde die Kettenbrücke in der Zeit von 1839 bis 1849 auf Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi erbaut, dessen Namen sie bis heute trägt. Sie ist die älteste und gleichzeitig bekannteste der neun Budapester Brücken über die Donau.
Donaubrücken der Römer
Eine der ältesten archäologisch gesicherten Brücken stellt die prähistorische Holzbrücke Rapperswil–Hurden dar, die um das Jahr 1525 v. Chr. die jungsteinzeitlichen Siedlungen Rapperswil-Jona-Technikum und Freienbach-Hurden-Rosshorn verband und über mehrere Jahrhunderte genutzt wurde. Als Baustoffe diente vor allem Holz, aber auch Stein wurde zur Festigung der Holzpfeiler verwendet. Andere prähistorische Brücken wurden aus England und Norddeutschland bekannt. Im 6. Jahrhundert v. Chr. bauten die Babylonier unter Nebukadnezar II. Brücken aus Zypressen- und Zedernholz. Den Bau von Bogenbrücken aus Natursteinen oder Beton beherrschten dann erstmals die Römer, wie die Brücke von Alcántara noch heute eindrucksvoll belegt.
So gab es auch verschiedene Versuche entlang der Donau, dem mächtigen Grenz- und Limesfluss, feste Brücken über den Fluss zu errichten, wie beispielsweise auch in Belgrad, wo natürliche Untiefen genutzt wurden, den Fluss zu queren. Immer wieder wurden diese Konstruktionen aufgrund des starken Eisgangs im Winter wieder zerstört. Seit dem 16./17. Jahrhundert wurde für die Überquerung der Donau bei Budapest gelegentlich eine Pontonbrücke aufgebaut, ab 1776 wurde diese aus 46 Schwimmkörpern im Frühjahr regelmäßig aufgebaut und verband die beiden damals noch unabhängigen Städte Buda und Pest. Sie musste jedoch vor dem Winter immer wieder abgebaut und konnte erst im Frühjahr erneut errichtet werden, da die Eismassen der zufrierenden Donau die Pontonbrücke zerstört hätten. Deshalb gab es in den Wintermonaten keine feste Verbindung zwischen den beiden Städten, was den freien Verkehr von Menschen und Handelsgütern stark einschränkte und teilweise zum Erliegen brachte. Eine Überquerung der Donau war im Winter nur bei geschlossener Eisdecke möglich, was nicht nur die Zeiten einschränkte, sondern auch die Transportgewichte.
István Széchenyi initiierte Budapester Brückenverein
István Széchenyi initiierte dann im Jahr 1832 die Gründung des Budapester Brückenvereins, der zur Aufgabe hatte, alle bekannten Brückenentwürfe zusammenzutragen. Außerdem sollte der Verein einen Neuentwurf unter Berücksichtigung der vorhandenen geologischen Untersuchungen des Gebietes ausarbeiten. Durch den Bau einer Brücke zwischen beiden Städten Buda und Pest sollte auch der Warenaustausch in Ungarn gefördert werden und insgesamt eine Modernisierung erfolgen. Deshalb spielte die Brücke in Széchenyis Verkehrskonzept auch eine Schlüsselrolle.
Mit dem Entwurf der Kettenbrücke wurde der renommierte englische Ingenieur William Tierney Clark beauftragt. Die Bauleitung erhielt sein Namensvetter Adam Clark, der sich nach Beendigung der Bauarbeiten in Ungarn niederließ. Ihm wurde der Platz zwischen der Kettenbrücke und dem Tunnel durch den Burgberg gewidmet. Széchenyi war aber nicht nur Initiator, ihm unterstand auch die Organisation des Baus. Als Präsident des Budapester Verkehrskomitees bezog er in den frühen 1840er Jahren das Baumaterial aus den verschiedensten Ländern, da es beispielsweise unmöglich war, in Ungarn die benötigten etwa 2000 Tonnen Stahl für die Brücke zu bekommen.
Das klassizistische Bauwerk wird von zwei triumphbogenartigen Stützpfeilern getragen, durch die die eisernen Ketten des 375 Meter langen Brückenkörpers verlaufen, daher auch der Name Kettenbrücke. Die Pfeilertore haben eine Durchgangsbreite von 6,50 Meter, das Gewicht der Eisenkonstruktion wird mit 2.000 Tonnen angegeben.
Erste Baumassnahmen im Juli 1840
Die Vorbereitungen für den ersten Pfeiler begannen am 28. Juli 1840, indem Holzpfähle als Einfriedung der Baustelle in die Ufer getrieben wurden. Nach diesen Arbeiten, die zwei Jahre in Anspruch nahmen, konnte am 24. August 1842 mit der feierlichen Grundsteinlegung in der Baugrube des Pester Widerlagers begonnen werden. Am 20. November 1849 erfolgte, nach langen, vom Freiheitskampf unterbrochenen Bauarbeiten, die Fertigstellung und Übergabe an die Bevölkerung.
Zwischen den beiden Pylonen wird eine Spannweite von 202 Metern überbrückt. Damit war sie die nächsten 30 Jahre die weiteste Brücke dieser Bauweise. Széchenyi war es nie vergönnt, seine Brücke zu begehen, da er nach einem Zusammenbruch im September 1848 den Rest seines Lebens in der Döblinger Nervenheilanstalt zu Wien verbrachte.
Im Jahr 1915 wurde die ursprüngliche Konstruktion durch eine stärkere ersetzt, da sie dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Die Holzteile wurden durch Eisen und Stahl ersetzt. Diese zweite Brücke bestand aus über 5000 Tonnen Stahl, die beiden Brückenpfeiler blieben jedoch unverändert. Material wurde, wo irgend möglich, wieder verwendet. Vieles konnte in Ungarn produziert werden, die neuen Kettenhäupter auf den Pylonen stammten allerdings aus London.
Eine Legende über Graf István Széchenyi erzählt, dass es eine Woche gedauert hätte, bis er zur Beerdigung seines Vaters über die Donau gelangen konnte. So entschied er sich die Brücke zu planen.
Széchenyi Lánchíd – Die Kettenbrücke über die Donau in Budapest - weitere Details
Einführung – Ein Wahrzeichen zwischen zwei Stadtteilen
Die Széchenyi Kettenbrücke, oder auf Ungarisch Széchenyi Lánchíd, ist nicht einfach nur eine Brücke. Sie ist ein Monument, ein Symbol und ein historisches Meisterwerk, das die Stadtteile Buda und Pest über die Donau hinweg miteinander verbindet. Wenn man Budapest besucht, führt kein Weg an ihr vorbei.
Warum die Kettenbrücke mehr als nur eine Brücke ist
Sie verbindet nicht nur geografisch zwei Stadtteile, sondern auch zwei Mentalitäten, zwei Kulturen – und die Vergangenheit mit der Gegenwart.
Ein Symbol für Fortschritt, Verbindung und Geschichte
Als erste feste Brücke über die Donau in Ungarn war sie ein technisches Wunderwerk ihrer Zeit – heute ist sie ein emotionales Bindeglied im Herzen der Stadt.
Budapest – Eine Stadt, zwei Seiten
Buda und Pest – Die Geschichte einer Einheit
Früher waren Buda und Pest eigenständige Städte. Erst 1873 wurden sie offiziell zur Hauptstadt Budapest vereint – die Kettenbrücke spielte dabei eine zentrale Rolle.
Die Donau als Trennlinie und Brückenbauer
Die Donau ist prächtig, aber sie trennte einst. Heute wird sie durch Brücken wie die Lánchíd zum Symbol der Verbindung.
Die Széchenyi Lánchíd im Überblick
Wo sie liegt und was sie verbindet
Sie verbindet das Burgviertel in Buda mit dem Innenstadtbereich von Pest – überquert man sie zu Fuß, bekommt man einen der besten Ausblicke auf Budapest.
Technische Fakten in Kürze
- Eröffnet: 1849
- Länge: ca. 375 Meter
- Konstruktion: Hängebrücke aus Eisen
- Architekt: William Tierney Clark
Die Entstehung der Kettenbrücke
Der Traum von István Széchenyi
Der ungarische Reformer Széchenyi war es, der den Bau der Brücke vorantrieb – aus ganz persönlichem Anlass: Er konnte einst wegen Hochwassers nicht zur Beerdigung seines Vaters.
Der Bau unter der Leitung von William Tierney Clark
Ein britischer Ingenieur plante das Projekt – ein Meisterstück viktorianischer Technik, das bis heute überlebt hat.
Architektur und Design der Brücke
Die Eisenkonstruktion als Meisterwerk des 19. Jahrhunderts
Stabil, elegant, funktional – die Brücke ist ein Paradebeispiel früher Ingenieurskunst und wirkt dabei fast schon poetisch leicht.
Die berühmten Löwenstatuen – Symbolik pur
Die steinernen Löwen an den Brückenköpfen sind legendär. Angeblich ohne Zunge – ein Mythos, der längst widerlegt ist.
Bedeutung für die ungarische Geschichte
Symbol für die Vereinigung Budapests
Die Brücke war ein Meilenstein auf dem Weg zur modernen Hauptstadt. Ohne sie wäre das Zusammenwachsen von Buda und Pest kaum denkbar gewesen.
Die Brücke als Ort nationaler Identität
Sie steht für Unabhängigkeit, Fortschritt und ungarischen Stolz – besonders nach der Revolution von 1848.
Die Zerstörung und der Wiederaufbau
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Wie viele Brücken in Europa wurde auch die Lánchíd im Krieg gesprengt – 1945 von deutschen Truppen.
Wiederaufbau und Wiedereröffnung 1949
Zum 100-jährigen Jubiläum der ursprünglichen Eröffnung wurde sie restauriert und wieder freigegeben – ein starkes Zeichen für Wiederaufbau und Hoffnung.
Die Brücke heute – zwischen Denkmal und Verkehrsweg
Fußgänger, Autos, Touristen – alle überqueren sie
Ob zur Arbeit, zum Ausflug oder einfach nur, um ein Foto zu machen – die Brücke ist lebendig wie eh und je.
Restaurierungen und moderne Nutzung
Immer wieder wurde sie instandgesetzt – zuletzt ab 2021 umfassend modernisiert. Dennoch bleibt sie sich treu: historisch und funktional zugleich.
Ein Spaziergang über die Lánchíd
Tages- und Nachtstimmung im Vergleich
Am Tag sieht man die Weite der Donau, bei Nacht leuchtet die Brücke romantisch im Licht der Laternen – ein Erlebnis für alle Sinne.
Der perfekte Ort für Urlaubsfotos
Mit Blick auf das Parlament, die Fischerbastei oder den Gellértberg – die Brücke bietet Fotomotive satt.
Die Umgebung – Sehenswürdigkeiten rund um die Brücke
Clark Ádám Platz und die Standseilbahn zur Burg
Am Buda-Ende der Brücke liegt der hübsche Clark-Ádám-Platz – von hier startet die historische Seilbahn hinauf zur Budaer Burg.
Kettenbrückenviertel und Donaupromenade
In Pest lädt die Donaupromenade zum Flanieren ein – mit Blick auf Boote, Restaurants und das berühmte Parlament.
Veranstaltungen und Lichterspiele
Feiertage und Illuminationen
Zur Staatsgründung am 20. August oder an Silvester – die Lánchíd erstrahlt in bunten Farben und wird zur Bühne für Feuerwerk und Lichtshows.
Die Brücke als Bühne für Kultur und Feste
Konzerte, Ausstellungen und Performances finden regelmäßig in ihrer Nähe statt – sie ist und bleibt Teil des urbanen Lebens.
Die Bedeutung für Einheimische und Besucher
Emotionale Verbindung zur Geschichte
Für viele Ungarn ist sie nicht nur ein Bauwerk, sondern Teil ihrer Identität – sie gehört zum Alltag, zur Erinnerung, zum Stolz.
Touristische Anziehungskraft mit Tiefe
Besucher kommen wegen der Aussicht – und bleiben wegen der Geschichten. Denn diese Brücke hat viel zu erzählen.
Tipps für deinen Besuch
Beste Zeiten für Fotos und Spaziergänge
Früh morgens oder zum Sonnenuntergang ist die Stimmung besonders schön – weniger Menschen, mehr Magie.
Aussichtspunkte mit Wow-Effekt
Unbedingt auch vom Burgberg auf die Brücke schauen – ein unvergesslicher Panoramablick.
Die Kettenbrücke als Metapher
Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft
Sie steht für Wandel, für Verbindung, für das Überwinden von Gegensätzen – genau das, was Budapest ausmacht.
Verbindung von Kulturen, Ideen und Menschen
Ob Tourist oder Einheimischer – auf dieser Brücke begegnet man sich auf Augenhöhe. Genau darin liegt ihre Magie.
Fazit – Eine Brücke, die Herzen verbindet
Die Széchenyi Kettenbrücke ist mehr als ein Stück Stahl und Stein – sie ist Emotion, Identität und Erlebnis in einem. Wer Budapest besucht, kommt an ihr nicht vorbei – und will es auch gar nicht.
FAQs zur Széchenyi-Kettenbrücke in Budapest
1. Ist die Brücke für Fußgänger begehbar?
Ja, sie ist sowohl für Fußgänger als auch für Autos geöffnet (abhängig vom Sanierungsstand).
2. Wann wurde die Brücke gebaut?
Die Originalbrücke wurde 1849 eröffnet, der Wiederaufbau erfolgte 1949.
3. Gibt es Eintritt für die Brücke?
Nein, die Nutzung ist kostenlos.
4. Ist die Brücke nachts beleuchtet?
Ja, sie ist besonders abends wunderschön illuminiert.
5. Was bedeutet der Name „Széchenyi“?
Die Brücke ist nach István Széchenyi benannt – einem bedeutenden ungarischen Reformer.
Koordinaten: 47°29'55.9"N 19°02'35.7"E -- 47.498855, 19.043252
Mahnmal gegen den Faschismus - Schuhe am Donauufer
Spaziergang über die Margareteninsel von Budapest
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
-
Budapest Kettenbrücke über die Donau Budapest Kettenbrücke über die Donau
https://www.alaturka.info/de/ungarn/budapest/4024-szechenyi-lanchid-kettenbruecke-ueber-die-donau-in-budapest?layout=default%2Famp#sigProIdda640a0a64