Longdendale Trail – Wanderung auf das Hochmoor
- Geschrieben von Portal Editor
Nachdem wir nun den Longdendale Trail in Teilstücken entlang der Stauseen und an den Woodhead Tunneln per Ebike erkundet hatten, zog es uns natürlich auch auf die Hochebenen dieses Teils des Gebirgszugs der Pennines, der auch als das Rückrat Englands bezeichnet werden.
Zwar gibt es einige breite Passagen durch die Pennines für den Fernverkehr und auch Feldwege, die per Fahrrad zu erklimmen sind, jedoch sind diese meist in Verbindung mit dem Autoverkehr zu sehen und uns deshalb nicht angenehm zu nutzen. Wir hatten einige wenige Kilometer nach den Woodhead Tunneln einen schmalen Wanderpfad entdeckt, den wir zum Aufstieg für eine Wanderung nutzen wollten.
Zunächst entlang eines Bachlaufs, dessen Plätschern uns eine Weile begleitete, fast wie ein Taleinschnitt mit dichtem Baumbestand, dazwischen teilweise mannshohe Farne, dann wurde der Weg steiler und war auch nur noch wenig befestigt, der Baumbestand zunehmend lichter. Moose bedeckten die Bäume, fast gespenstisch die Szenerie (siehe Bildergalerie). Und dann plötzlich ..... kein Baumbestand mehr nur noch riesige Hochmoorflächen vor den Augen.
Die Pennines sind übrigens ein rund 400 km langes Mittelgebirge, das vom Peak District in den Midlands über Teile von Greater Manchester, die Yorkshire Dales, die West Pennine Moors in Lancashire und die Cumbria Fells zu den Cheviot Hills bis an die Grenze zu Schottland reichen. Und trotz ihrer relativ geringen Höhe werden die Pennines allgemein als eine der landschaftlich reizvollsten Gegenden Großbritanniens betrachtet. Die Landschaft besteht im Allgemeinen aus Hochmooren, durchzogen von den fruchtbareren Flusstälern. Die Gegend ist für englische Verhältnisse sehr dünn besiedelt, ja sogar meilenweit ohne jegliche Bebauung. Östlich der Pennines liegen die Städte Bradford, Leeds und Sheffield und im Westen Manchester und Glossop, um nur einige wenige zu nennen. Haupterwerbszweige der lokalen Bevölkerung sind Schafzucht, unzählige Steinbrüche und zunehmend der Tourismus, hier insbesondere im Bereich Outdoor im Wandern und Radfahren bzw. Mountainbiken.
Fernwanderweg Pennine Way von zunehmender Bedeutung
Der mittlerweile recht bekannte Pennine Way ist ein Fernwanderweg, der die Pennines von Süden nach Norden durchquert. Er hat eine Länge von 429 Kilometern und erstreckt sich von Edale (Derbyshire) im Peak District durch die Yorkshire Dales und den Northumberland National Park. Der Pennine Way endet bei Kirk Yetholm kurz hinter der Grenze zu Schottland. Gemeinsam mit dem Hadrian’s Wall Path und dem West Highland Way gehört der Pennine Way zu den populärsten Wanderwegen Großbritanniens. Nach dem South West Coast Path ist er zudem der zweitlängste der ausgebauten Wanderwege im Vereinigten Königreich.
Der Pennine Way verläuft durch sehr dünn besiedeltes Gebiet. Teilweise gibt es während der Tagesetappen wenige bis gar keine Einkehrmöglichkeiten, auch Unterkunftsmöglichkeiten sind stellenweise knapp, bei schlechten Witterungsverhältnissen handelt es sich um einen schwierigen Wanderweg. Eine dichte Wegmarkierung gibt es ebenfalls nicht, so dass Wanderer stellenweise auf Karte und Kompass oder GPS angewiesen sind. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in kleineren Hotels, Jugendherbergen und Bed-and-Breakfast-Unterkünften. Die Kombination aus Wandern und Radfahren unter dem Einsatz des Mini-Caravan BTurtle ist deshalb auch eine echte Option für denjenigen, der nicht nur den Fernwanderweg „absolvieren“ möchten, sondern Natur und Einsamkeit genießen können. Gute selbstständige Versorgung und wetterfeste Kleidung vorausgesetzt. Die von uns erkundeten Teilstücke am Pennine Way auf dem so genannten Longdendale Trail eignen sich hierzu vorzüglich.
Der Fernwanderweg war eine Idee des Journalisten Tom Stephenson, der sich ähnliche Wanderwege in den Vereinigten Staaten, insbesondere den Appalachian Trail, zum Vorbild nahm. Stephenson machte seinen Plan 1935 im Daily Herald publik und leistete Lobbyarbeit im Parlament. Die letzte Etappe des Wegs und auch wohl schwierigste Etappe wurde 1965 bei Malham eröffnet.
Malham Cove – traumhafte Kalksteinformationen durchwandern
Malham Cove ist eine natürliche Kalksteinformation als Überbleibsel der letzten Eiszeit nahe dem britischen Ort Malham in North Yorkshire. Sie besteht aus einer zerklüfteten Kalksteinoberfläche, die an ihrer Südseite senkrecht fast in Form eines Amphitheaters, in das unterhalb gelegene Tal abfällt. Die Wand ist 80 Meter hoch und 300 Meter breit. An ihrem Fuß entspringt der Bach Malham Beck.
Ursprünglich stürzte ein Wasserfall über die Klippe, der vom Abfluss des nördlich gelegenen Malham Tarn gespeist wurde. Seit dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher versinkt dieser Abfluss jedoch schon nach wenigen hundert Metern im Boden; das weitere Tal ist noch ins Gelände eingeschnitten, liegt aber normalerweise trocken. Lange Zeit vermutete man, dass das versunkene Wasser die Quelle bildet, die am Grund von Malham Cove entspringt. Mit Färbeversuchen wurde jedoch nachgewiesen, dass dies nicht der Fall ist.
Im Dezember 2015 füllte sich nach heftigen Regenfällen das trockene Bett so weit, dass am 6. Dezember 2015 wieder Wasser über die Klippe fiel.
Malham Cove wird vom Pennine Way durchquert, der oben durch das Trockental und unten entlang des Malham Beck verläuft.
Die steile Kalksteinwand wird seit den 1950er Jahren beklettert und gilt als eines der bedeutendsten und schwierigsten Sportkletterziele auf der britischen Insel. Die derzeit schwierigsten Routen „Rainshadow“ 9a and „Overshadow“ 9a+ (beides französische Schwierigkeitsskala) stammen von Steve McClure und gehören zu den schwierigsten Kletterrouten in Großbritannien.
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