Königsburg und Königshütter Wasserfall – HWN 41 & 42

Königsburg und Königshütter Wasserfall – Stempelstellen 41 & 42

Heute haben wir uns vorgenommen, die Ruine Königsburg sowie auch den Königshütter Wasserfall zu besuchen um, wie angekündigt, unseren Wanderpass mit weiteren Stempeln zur Harzer Wandernadel zu füllen.

Hier sind es die Stempelstellen 41 und 42, die sich sehr gut kombinieren lassen. Von unserem Standort aus, dem Campingplatz Prahljust in Clausthal-Zellerfeld, ist es als Tageswanderung zu weit, so dass wir beschließen, einen Teil der Strecke mit unseren E-Bikes zu absolvieren.

kaiserburg 8Um auf den E-Bikes nicht zu viel Zeit auf den sich schlängelnden Waldwegen nach Braunlage zu verlieren, wählen wir zur schnellen Anfahrt diesmal die Landstrasse 242, die zwar doch etwas Autoverkehr bedeutet, der sich aber in dieser Jahreszeit in Grenzen hält. So sind wir nach gut einer Stunde Fahrt im Zentrum von Braunlage angekommen. An einem Hotel an der Elbingröderstrasse „parken“ wir die E-Bikes, um von hier unsere heutige Wanderung zu beginnen. Über den „Ramsenweg“ und „Am Langen Bruch“ verlassen wir Braunlage in Richtung Bachlauf der Bremke, der uns ein Stück des Wegs auch begleitet. Bald schon verlassen wir Niedersachsen und kommen nach Sachsen-Anhalt. Ein weiteres Stück des Wegs gehen wir dann entlang der schmalen Landstrasse in Richtung Elend bis wir auf den Weg entlang des Spielbachs stoßen,  dessen Verlauf wir bis zur L 98 an der Warmen Bode folgen. Jetzt geht es weiter bis zum Ortseingang von Königshütte, wo wir nach etwa 16 Kilometern auf unser erstes Tagesziel, die Ruine Königsburg mit der Stempelstelle 41 der Harzer Wandernadel treffen.

Die Burgruine Königsburg – Stempelstelle 41 der Harzer Wandernadel

kaiserburg 3Die Ruine Königsburg im Harz ist die Ruine einer Höhenburg südöstlich von Königshütte auf rund 460 m Höhe. Wir erreichen die Ruine über einen recht steilen und heute auch rutschigen Weg, der uns auf den Burgvorplatz führt. Einen etwas längeren, nicht so steilen Weg gibt es auch, war uns aber nicht zum Zeitpunkt des Aufstiegs nicht bekannt. Etwa 250 m nordöstlich liegt der Zusammenfluss der Warmen und Kalten Bode und bei guten Sichtverhältnissen auf der Ruine hat man einen guten Blick zum Wurmberg und zum Brocken.

1312 wird die Anlage als "castrum Königshof" erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Albrecht von Halberstadt die Burg vom Knappen Heinrich von Botvelde käuflich erwarb. 1324 findet sich eine nochmalige Erwähnung als "castrum Köningshof acqisivit", dann wurde es still um die Burg. Im Jahr 1614 erfolgte nur noch eine Nennung des Bergfrieds zum Königshoffe, der ab dem Jahre 1709 nur noch als Königsburg bezeichnet wurde. Damals war die Anlage bereits zur Ruine zerfallen.

kaiserburg 2Als Paul Höfer in den Jahren 1898 bis 1901 umfangreiche Ausgrabungen durchführte, war er der Annahme, die lang gesuchte Pfalz Bodfeld vor sich zu haben. Er publizierte mehrfach darüber. 1931 wurde durch Fortschritte der Bodenforschung dies als ein Irrtum durch Carl Schuchhardt nachgewiesen und wenig später durch Paul Grimm bestätigt, der feststellte, dass die Fundstücke, insbesondere die Keramik, nicht älter als aus dem 13. Jahrhundert sind. Obwohl diese Forschungsergebnisse der 1930er Jahre in der wissenschaftlichen Forschung durchweg anerkannt worden sind, wird heute in Königshütte immer noch damit geworben, dass die Königsburg die Jagdpfalz Bodfeld und einer der geschichtsträchtigsten Orte des Harzes ist. Die Burganlage besteht heute noch aus einem kleinen rundlichen Burgplatz mit Vorburg, Turmhügel, Wall und Graben.

Zum Königshütter Wasserfall – entlang der „Kalten Bode“

kaiserburg 5Bis zu unserem zweiten Zielort ist es nicht weit, denn der Königshütter Wasserfall, ein übrigens künstlich angelegter Wasserfall, liegt am anderen Ende des Ortes Königshütte. Der Königshütter Wasserfall entstand im Zusammenhang mit einem ehemaligen Steinbruch im Jahr 1994. Er wird aus Wasser eines wohl namenlosen Grabens gespeist, der als Bifurkation der Knesebeckkoppe entsteht, und ergießt sich mit verhältnismäßig geringer Wassermenge aus etwa 12 m Höhe in einer Fallstufe über eine Felskante. Sein Wasser fließt in die Kalte Bode. Direkt unterhalb des Falls liegt eine kleine Grünanlage mit Rast- und Grillplatz, die zum Verweilen einlädt. Auch hier befindet sich eine Stempelstelle, die als Nr. 40 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen ist. Die Stempelstelle befindet sich unterhalb des Wasserfalls auf dem Rastplatz, wo wir auf ein ebenfalls wanderndes Ehepaar treffen. Schnell sind wir in Gesprächen vertieft und erreichen gemeinsam wenig später die Mandelholztalsperre.

kaiserburg 6Hier durchfließt die Kalte Bode einen kleinen Stausee, der als Hochwasserschutz die Kalte Bode aufstaut. Die wohl nur örtlich mit Mandelholztalsperre bezeichnete Talsperre wurde von 1952 bis 1957 erbaut und besteht aus einem Erddamm mit integriertem Kontrollgang aus Beton, wie wir von unseren einheimischen Wanderpartnern erfahren. Um die Dammkrone vor einer Überflutung zu schützen, wurde südlich von ihr ein Überlauf als Hochwasserentlastung angebracht. Letztmals lief die Talsperre beim Hochwasser 1994 über.

Bei Mandelholz an der Wormke (im hinteren Bereich der Mandelholztalsperre) befinden sich auch die Reste einer älteren Talsperre, des Mandelhölzer Teichs, der ab 1612 die Mandelholzer Hütte mit Wasser versorgte. Die Hochwasserkatastrophe von 1855 zerstörte den Damm, und er wurde nicht wieder aufgebaut.

kaiserburg 7Jetzt unter Führung unserer Wanderfreunde geht es, wann immer möglich, entlang der Kalten Bode zurück nach Elend an die Landstrasse 27, wo die Beiden ihr Fahrzeug geparkt haben. Wir erhalten die Einladung zur Mitnahme bis nach Braunlage, da die Landstrasse doch stark und schnell befahren ist, somit doch gefährlich da es keinen wirklich parallel verlaufenden Wanderweg gibt. Wir ersparen uns etwa 6 Kilometer des Rückwegs zu Fuß, denn auch der weitere Weg zum Campingplatz Prahljust mit dem E-Bike liegt ja noch vor uns.

Eine Wanderung von etwa 21 Kilometern, die uns an lohnenswerte Zielorte und mit netten Leuten zusammen gebracht hat.

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