Versunkene Brücke an der Wasserlinie West-Brabantse

Versunkene Brücke an der Wasserlinie West-Brabantse

Die Augen trügen nicht, denn es sieht tatsächlich aus, als ob das Wasser sich geteilt hätte und der Besucher somit über das Wasser gehen kann. Der Bibelspruch Moses wurde zur Realität!

In der parkähnlichen Landschaft „West-Brabantse Waterlinie“ befindet sich eine unglaubliche „versunkene“ Brücke, die den Besuchern und auch uns die wohl einzigartige Möglichkeit bietet, eine niederländische Festung aus dem 17. Jahrhundert scheinbar über das Wasser gehend zu erreichen. Im 17. Jahrhundert wurden entlang der Wasserlinie West-Branbant eine ganze Reihe von Festungen und Wassergräben errichtet (über die Festung Schenkenschanz hatten wir kürzlich berichtet). Fort De Roovere ist ebenfalls eine Erdfestung, die als Teil der Niederländischen Wasserlinie errichtet wurde, einer ganzen Reihe wasserbasierter Verteidigungsanlagen, die Maurice von Nassau 1628 während des Achtzigjährigen Krieges zur Verteidigung gegen spanische Angreifer konzipierte. Fort de Roovere war von einem flachen Wassergraben umgeben, der zu tief war, um hindurch zu marschieren, aber zu flach, als dass Boote darauf schwimmen konnten.

Stiftung gegründet: „Friends of Fort de Roovere“

sunken pedestrian bridge 7Im Jahr 1747, während des Österreichischen Erbfolgekrieges (1740–1748), wurde die Festung von den Franzosen belagert. Diese Belagerung wurde ausführlich dokumentiert. Schließlich fiel die Festung Bergen op Zoom und die Belagerung Fort de Roovere wurde abgebrochen.

Während der Napoleonischen Kriege wurde Bergen op Zoom erneut belagert, dieses Mal von den Engländern, die die Franzosen in ihre Heimat vertrieben. Während dieser Zeit scheint das Fort de Roovere instand gehalten worden zu sein, wurde aber nicht angegriffen. Nach dem Ende dieses Konflikts wurde die Festung aufgegeben.

Im Laufe der Jahre verfiel das Fort de Roovere stark, doch inzwischen wurde eine Stiftung gegründet, „Friends of Fort de Roovere“, deren Ziel es ist, dafür zu sorgen, dass das Fort nicht in Vergessenheit gerät. Die Verbesserungen umfassen Freizeitfunktionen und das Gelände enthält mehrere Routen zum Radfahren und Wandern.

Im Rahmen eines Renovierungsprojekts erhielt das Fort de Roovere, die größte Festung der Anlage, eine Zugangsbrücke. Auch diese Festung ist von einem Graben umgeben und wies ursprünglich keine Brücke auf, was in diesem Fall auch die Ansicht der Anlage gestört hätte. Die Aufgabe der Planer bestand also darin, eine möglichst unauffällige Brückenkonstruktion zu entwerfen. Die Lösung von den Architekten Ro Koster und Ad Kil bestand in einer „versenkten“ Brücke, die der Böschungslinie folgt und auf gleicher Höhe mit dem Wall und dem Wasserspiegel abschließt – „Moses Bridge“. Sie ist praktisch nicht zu sehen, wenn man sich dem Fort nähert.  

Leistungsfähigkeit von Accoya-Holz

sunken pedestrian bridge 24Moses Brücke besteht aus Spundwänden aus Accoya-Holz auf beiden Seiten, einer Lauffläche aus Hartholz sowie dazwischen eingefügten Stufen. Die Dauerhaftigkeit und garantierte Leistungsfähigkeit von Accoya-Holz sowohl im Erdreich als auch im Wasser machen dies möglich. Acetyliertes Holz ist Holz, welches in einem Verfahren der chemischen Holzmodifikation mit Essigsäureanhydrid behandelt wurde, um die Besiedlung durch holzzerstörende Pilze oder Insekten zu erschweren und so seine gebrauchstaugliche Einsatzdauer im Außenbereich zu verlängern. Essigsäure ist nicht toxisch, so dass die Verwertung und Entsorgung des Holzes sind also weiterhin uneingeschränkt möglich ist. Auch nimmt acetyliertes Holz kaum noch Feuchtigkeit auf, wodurch sich Dimensionsstabilität und Dauerhaftigkeit verbessern.

Halsteren Niederlande
Fort de Roovere
Coordinates: 51°31′44″N 4°18′04″E

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