Kızılay Derneği - Halal-Blut zur Herstellung Medikamente
- Geschrieben von Portal Editor
Vergleichbar dem Roten Kreuz in Europa gibt es in der Türkei eine vom Staat unabhängige Hilfsorganisation, die sich mit Türkiye Kızılay Derneği in der Übersetzung "Türkischer Roter Halbmond" bezeichnet.
Sie ist die größte türkische Hilfsorganisation und Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung und damit verantwortlich für Katastrophenhilfe, Organisation des Blutspendendienstes, von Rehabilitationsmaßnahmen , Gesundheitserziehung und Aufklärung. Der Rote Halbmond finanziert sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, veranstaltet Wohltätigkeitsbasare und verkauft Sondermarken, da es keine staatlichen Zuschüsse gibt.
Während des Osmanischen Reiches am 11. Juni 1868 unter dem Namen Osmanlı Yaralı ve Hasta Askerlere Yardım Cemiyeti („Osmanische Hilfsorganisation für verwundete und kranke Soldaten") gegründet, wechselte die Organisation mehrfach den Namen, da auch die Funktionen und Aufgaben sich gewandelt hatten. Den Namen Roter Halbmond erhielt die Organisation im Jahre 1935 von Mustafa Kemal Atatürk nach Gründung der RepublikTürkei.
Die sieben Grundprinzipien der Organisation Internationaler Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung wurden während der XX. Internationalen Rotkreuzkonferenz 1965 in Wien festgelegt: Humanität, Überparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität.
Der Türkische Rote Halbmond definiert seine Mission mit folgenden Worten:
Turkish Red Crescent Society is a humanitarian organisation that provides relief to the vulnerable and those in need by mobilising the power and resources of the community to protect human dignity anytime, anywhere, under any conditions and support the enhancement of the community’s capacity to cope with disasters.
Jetzt sorgt der Türkische Rote Halbmond für eine Schlagzeile, die von bisher kaum fassbarer Tragweite ist: "Künftig nur noch "Halal"-Blut für Medikamente für Muslime".
Der Türkische Rote Halbmond plant zukünftig alle Medikamente, die Blut für die Produktion benötigen, selbst herzustellen, um das Risiko des Einflusses nicht-islamischer Ernährung auf das Blut auszuschließen. Der Leiter der Organisation, Herr Ahmet Lütfi Akar sagte dazu in einem Interview: " Auf diese Art und Weise brauche man keine Blut-Produkte mehr importieren, die von Nicht-Muslimen stammen und die somit nicht "halal" sind". Weiterhin erläuterte Akar: " Wenn man ausschließlich türkisches Blut bei der Produktion verwende, könne man garantieren, dass die Endprodukte in Übereinstimmung mit den religiösen Regeln der muslimischen Anwender stehen".
Zu Begründung seiner Thesen nutzte Akar das Argument, dass das Essen von großen Mengen von Schweinefleisch in Großbritannien an der Tagesordnung sei und das somit auch im importierten Blut aus Großbritannien Spuren von Schweinefleisch enthalten sind.
Aus eigener Erfahrung können wir dazu nur sagen, das es sicherlich sehr viel sinnvoller gewesen wäre, wenn Herr Akar zum Blut- und Organspenden aufrufen würde, damit die allerdings weltweit herrschende Probleme dringend benötigter Blutkonserven und Organe zur Verfügung stünden. Das gilt auch und besonders für die Türkei. Demjenigen, der auf Blutkonserven oder Fremdorgane oder der auf lebensrettende Medikamente angewiesen ist, die sein Überleben sichern, ist es sicherlich gleichgültig, ob der Spender Schweinefleisch oder ein halal-geschächtetes Lamm gegessen hat!
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