Die bekannte Matka - Schlucht bei Skopje
- Geschrieben von Portal Editor
Nach dem doch überwiegend enttäuschenden Aufenthalt in Skopje, wir werden hierzu noch gesondert berichten, waren wir schon auf dem Rückweg zum Ohridsee zum Camping Rino, als wir das Schild zur Matka Schlucht doch noch finden konnten.
Natürlich hatten wir uns vor der Anfahrt schlau gemacht, hatten gegoogelt und geforscht und doch war dann das Straßenschild so knapp vor der Ausfahrt angebracht, so das diese kaum noch erreichbar war. In Skopje selbst hatten wir bereits ähnliche Erfahrungen auf der Suche nach dem römischen Viadukt gemacht, ein Unterfangen, das wir aufgrund fehlender Wegweiser schließlich aufgaben. Schade, das auf der einen Seite für "prachtvolle" Statuen Unsummen investiert werden, die fast an Disney´s Fantasiewelten erinnern, für kleine Hinweisschilder aber kein Geld vorhanden zu sein scheint.
Matka Schlucht, die sich westlich von Skopje befindet
Aber nun endlich zur Matka Schlucht, die sich westlich von Skopje befindet und in grauer Vorzeit, immerhin ist der Matka See im Canyon der älteste künstliche See in ganz Mazedonien, mit einem Sperrwerk zum Aufstauen des Wassers zur Gewinnung von Elektrizität versehen worden ist. Die Nähe zur Großstadt Skopje macht die Schlucht zu einem beliebten Ausflugsziel für Bewohner der Stadt und natürlich auch für Touristen, so sie denn die Abfahrt finden. Heute finden im Bereich der umgebenden Berge der Matka Schlucht sogar alpine Wanderungen statt, deren Saison von Ostern bis etwa November dauert. Der Stausee selbst wird zum Kajakfahren oder auch für Bootstouren genutzt, die am Hotel angeboten werden.
In und um die Matka Schlucht herum gibt es 10 Höhlen, deren kleinste Höhle eine Länge von nur 20 Metern aufweist und deren längste Höhle immerhin 176 Meter beträgt. Der Canyon verfügt auch über zwei merkwürdig vertikale Löcher, die beide in etwa 35 Metern Tiefe enden.
Kloster St. Andreas in der Schlucht des Treska Flusses
Das Canyon Gebiet beherbergt mehrere historische Kirchen und Klöster, so beispielsweise das Kloster St. Andreas in der Schlucht des Treska Flusses. Im Jahr 1389 von König Vukašin´s Sohn Andrijaš gebaut, enthält es Fresken, die von dem Metropoliten Jovan gemalt worden sind. Das Matka Kloster oder Kloster der Heiligen Mutter Gottes, das im 14. Jahrhundert erbaut wurde, befindet sich auf dem linken Ufer des Treska Flusses. Laut einer Inschrift über die Kirche hatte ein gewisser Milica die Kirche im Jahr 1947 in einem sehr schlechten Zustand und ohne Dach vor gefunden.
Das St.-Nikolaus-Kloster / Kirche liegt auf einem Felsen hoch über der Schlucht und das Kloster St. Andrew ist auch nicht sehr weit vom See entfernt. Es scheint eine regelrechte Ansammlung von Klöstern im Bereich des Matka Canyons zu geben. Das Datum des Baus der Kirche ist nicht bekannt. Die erste schriftliche Erwähnung gab es im 17. Jahrhundert während der osmanischen Herrschaft. Ein Großteil der Ikonen der Kirche wurde im Jahre 1645 gemalt, während die Westseite der Kirche bereits im Jahre 1630 mit Fresken versehen wurde. Das Kloster wurde bereits im 18. Jahrhundert verlassen. Ein Mönch fand im Jahr 1816 auch diese Kirche ohne Dach vor und versuchte, sie wieder zu beleben. Trotzdem wurden Kloster und Kirche im Jahr 1897 erneut verlassen. Das Kloster bietet einen einzigartigen Blick von hoch oben in die Schlucht hinein.
Heimat von großen Populationen von Fledermäusen
Die Matka Schlucht ist auch Heimat einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren, von denen einige einzigartig in der Region sind, 77 endemischen Arten von Pflanzen und Tieren sind bislang nur hier gefunden worden. Die Höhlen der Schlucht im Matka Canyon sind zur Heimat von großen Populationen von Fledermäusen.
Nach dem Verlassen der Hauptstraße gibt es eine schmale, kurvenreiche Straße hinauf bis zur Staumauer, wo auch ein Parkplatz zur Verfügung steht. Von hier geht es zu Fuß auf einem kurvigen aber gepflastertem Weg bis zum Hotel und Ausgangspunkt für Wanderer, die entweder am Seeufer entlang auf einem Uferweg, der etwa 6 Kilometer tief ins Tal hineinführt, gehen können oder dann in die Berge aufsteigen können.
Wir hatten nach einigen Kilometern genug gesehen, so war uns vor allem die starke Verschmutzung der ansonsten natürlichen Umgebung aufgefallen, was sich sicherlich leicht ändern ließe. Hin und wieder gab es einen kleinen Plastikbeutel, der an Geländern oder Pfosten befestigt war, völlig unzureichend und oftmals achtlos in die Büsche geworfen. Hier ist noch viel erzieherische Arbeit nötig, dieses Verhalten zu verändern. Nun gut, vor vierzig Jahren sah es an vielen Straßen Westeuropas auch nicht besser aus.
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