Anhaltender Trend – Ausbau zum Camper Citroën Acadiane
- Geschrieben von Portal Editor
Jetzt mag sich der geneigte Leser sagen, nein, nicht auch noch hier mit Bauanleitungen, Hinweisen und Tipps zum Umbau eines herkömmlichen PKW zum Camper.
Nein, diesem Metier wollen wir nicht beitreten, trotz vieler Jahre gesammelter Praxiserfahrung als Camper und eigentlich auch fachlich vorliegender Kompetenz. Nicht unser Ding.
Was allerdings unser Ding ist, zumindest hin und wieder, auf die doch so vielschichtigen Ausführungen im Ausbau hinzuweisen, die uns im Laufe der Zeit so begegnet sind. Teilweise mit eigenem Artikel hinsichtlich deren Exklusivität versehen, ist es manchmal auch nur die absolut spartanische Einrichtung, die uns fasziniert. Dann wiederum ist es die spezielle Nutzbarkeit, die von den Eignern in manchmal jahrelanger Klein- und Detailarbeit bis zu Lösung und Erprobung führt.
Modell aus der Baureihe Kastenwagen von Citroen
Hier und jetzt ist es einmal mehr ein Modell des französischen Herstellers Citroen, der mit einem Nachfolgemodell des legendären 2 CV Kastenwagens (wir hatten von der Begegnung mit Judith, der Schauspielerin / Sängerin schon berichtet), der in kompletter Handarbeit zerlegt und restauriert worden war und uns dann samt der Fahrerin auf dem Campingplatz Rino in Nord-Mazedonien begegnet war. Wie beeindruckend praktisch und gekonnt die Platzverteilung arrangiert war, wurde deutlich als auch noch ein elektrisches Klavier von unter der Sitzbank zum Vorschein kam.
Nachfolgeprodukt der berühmten Kastenente: Acadiane
Die Acadiane war ein Nachfolgemodell der legendären CV 2 Kastenwägen des französischen Automobilherstellers Citroën. Der als Lieferwagen konzeptionierte Acadiane basierte grundlegend auf der schon etwas „luxoriösischeren Dyane. Während die Dyane den 2CV in seiner Beliebtheit nicht abzulösen vermochte, trat die Acadiane bereits im Sommer 1978 die Nachfolge des AK-Kastenwagens an. Zudem wurde sie drei Jahre länger gebaut als die Dyane.
Die Acadiane hatte von Beginn an den größeren Motor mit 602 cm³ Hubraum und 31 PS (23 kW) bei 5750/min und einem maximalen Drehmoment von sage und schreibe 41,2 Nm bei 3500/min (mein HNF E-Bike heute hat 82 Nm). Das Fahrwerk glich dem des 2CV: Alle Räder waren an parallelen Schwingen mit liegenden Schraubenfedern aufgehängt. An der Vorderachse verfügte das Fahrzeug über Scheibenbremsen. Dank der etwas windschlüpfigeren Form stieg die Höchstgeschwindigkeit auf fast 100 km/h. Der Verbrauch betrug nach ECE-Norm bei 90 km/h 5,7 Liter und im Stadtverkehr 7,2 Liter Superbenzin.
Breite Flügeltüren machen den Stauraum gut nutzbar
Das Fahrzeug unterschied sich von der Limousine durch einen 135 mm längeren Radstand, ein höheres, feststehendes Dach über den Vordersitzen und den kastenartigen Laderaum ab der B-Säule. Dieser Aufbau ließ sich durch eine geteilte 1 m breite Flügeltür am Heck beladen. Der Kastenaufbau war größer als der des AK 400, er konnte in Längsrichtung eine Europalette aufnehmen und fasste insgesamt 2,27 m³. Die zulässige Zuladung betrug 435 kg. Serienmäßig waren Seitenfenster, viereckige Mehrkammerrückleuchten statt der runden des AK und Gummihörner, die gemeinsam mit einem quer verlaufenden Rohr als hinterer Stoßfänger dienten. In den Seiten des Kastenaufbaus, unten vor den Radkästen, befanden sich der Kraftstofftank (Beifahrerseite) sowie ein von außen zugängliches, nicht abschließbares Fach (Fahrerseite).
Anders als die Dyane war der Lieferwagen mit Kurbelfenstern ausgestattet. Die Acadiane hatte Armlehnen und Stautaschen auf den Türverkleidungen, das Zweispeichenlenkrad des 2CV Spécial und zwei Außenspiegel. Das weitere Zubehör bestand aus einer kleinen Werkzeugtasche, einer Anlass- und Wagenheberkurbel, die auch als Radmutternschlüssel verwendet werden konnte, und einem hölzernen Unterlegkeil.
In Frankreich waren die Fahrzeuge häufig bei der Post und kleinen Gewerbebetrieben anzutreffen, in Deutschland dagegen auch als minimalistisches Wohnmobil („Reiseente“) verbreitet. Es existieren verschiedene Auf- und Ausbauformen wie ein in Belgien gefertigter Viersitzer oder veränderte Varianten aus jugoslawischer Produktion.
Im Februar 1981 betrug der Preis des Wagens in Deutschland 9.100,- DM.
Citroën Acadiane
Produktionszeitraum: 1978–1987
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Hochdachkombi
Motoren: 0,6 Liter (23 kW)
Länge: 4030 mm
Breite: 1500 mm
Höhe: 1825 mm
Radstand: 2535 mm
Leergewicht: 680 kg
Vorgängermodell Citroën 2CV AK/AKS
Nachfolgemodell Citroën C15
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