Türkei – breit gefächerte Historie und Massentourismus
Die Türkei ist seit der Gründung der Republik im Jahr 1923 als Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches laizistisch und kemalistisch ausgerichtet. Der Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk leitete eine Modernisierung der Türkei durch gesellschaftliche und rechtliche Reformen nach dem Vorbild verschiedener europäischer Nationalstaaten ein.
Seit 2003 steht der derzeitige Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan an der Spitze des Landes. Seit ungefähr 2012 führt er das Land zunehmend autoritär. Besonders die Meinungs- und die Pressefreiheit gelten als stark eingeschränkt. Die durch seine Wirtschaftspolitik ausgelöste Währungs- und Schuldenkrise sowie die hohe Inflation halten seit 2018 an, was die Türkei touristisch betrachtet recht attraktiv macht.
Die Kultur der heutigen Türkei ist eine Verschmelzung der alttürkischen Nomadenkultur Zentralasiens und Sibiriens, der griechisch-römischen Epoche, der Kultur im osmanischen Reich mit ihren byzantinischen, persischen, arabischen, kaukasischen, armenischen und kurdischen Einflüssen sowie die starke europäische Richtung seit Gründung der Republik durch Atatürk. Kulturelles Zentrum des Landes ist die Millionenmetropole Istanbul.
Mit den politischen Veränderungen änderten sich auch die Inhalte der türkischen Literatur. Frühe Vertreter sind Fakir Baykurt, Sabahattin Ali, Sait Faik Abasıyanık und Yaşar Kemal, die den einfachen Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Mit der Hinwendung zur Schilderung der Lebensumstände bleibt soziale und politische Kritik am Staat nicht aus. Der Staat reagiert mit Zensur und politischer Gewalt. Autoren wie Nâzım Hikmet, Yaşar Kemal oder Aziz Nesin verbringen wegen der Verfolgung ihrer Publikationen viele Jahre in türkischen Gefängnissen. Kemal bezeichnete das Gefängnis deshalb als „Schule der türkischen Literatur“.
Die türkische Küche hat auch die griechische und die übrige Balkanküche geprägt – unter anderem auch die Etymologie. So stammt zum Beispiel Zaziki aus dem türkischen Cacık, und Ćevapčići kommt von Kebapcik. Auch Joghurt kommt vom türkischen Yoğurt. Döner Kebab wird aus Rind-, Kalb- oder Geflügelfleisch hergestellt. In der Türkei, aber auch in anderen Ländern, wird der Döner auch auf dem Teller serviert.
Seit dem Aufbau eines europäischen Binnenmarktes gelten i.A einheitliche Einfuhrbestimmungen für Waren aus einem Nicht-EU-Mitgliedsland (hier Türkei) in ein Land der Europäischen Union.
Das Appartement Hotel (auch Aparthotel und Apart-Hotel) ist eine in der Türkei weit verbreitete Möglichlichkeit der Unterkunft mit nur geringer Serviceleistung, das wie Hotels über Buchungssysteme angemietet werden kann.
Bereits seit April 2013 können Urlauber, die in die Türkei einreisen wollen, das erforderliche Visum vorher online über ein Internet-Portal kaufen. Ab dem 10. April 2014 soll das E-Visum endgültig zur Pflicht werden.
Zu touristischen Zwecken: Deutsche Staatsbürger, die zu touristischen Zwecken in die Türkei reisen, können ihr Kraftfahrzeug wie Auto, Wohnwagen, Kleinbus, Motorrad, für höchstens sechs Monate in einem Kalenderjahr vorübergehend in die Türkei einführen.
Waren es bislang hauptsächlich Fahrzeuge, wie die in italienischer Lizenz gebauten Tofas (Fiat) mit dem meistverkauften Sahin (Fiat 131), die das Straßenbild prägten, so findet man heute Fahrzeuge aller Anbieter und Hersteller weltweit im Neuwagenangebot und mittlerweile auch im Gebrauchtwagensektor.
Stellen Sie sich vor, Sie sind an einem Unfall mit erheblichem Schaden beteiligt. Nehmen Sie einfach das Beispiel, ein Schwertransporter wurde von der Straße gedrängt, die Schuldfrage muss vor Gericht geklärt werden.
Entfernte Länder wie die Türkei werden heute meist per Flugzeug aufgesucht. Um vor Ort im Urlaub mobil zu sein, suchen Reisende einen örtlichen Fahrzeugvermieter auf.
Wer als Urlauber oder Geschäftsreisender mit PKW, LKW oder Wohnmobil durch dieTürkei reist, trifft an einigen türkischen Autobahnen auf Mautstationen, die vergleichbar dem LKW-Maut auf deutschen Straßen funktionieren.
Sehr häufig fragen unsere Leser, ob denn nicht auch eine Türkeianreise per Auto möglich ist. Hier können wir nur sagen: natürlich ist das möglich, wenn Sie sich vor einer Anfahrtsstrecke von mehr als 3.000 Kilometer nicht abschrecken lassen.
Das deutsche Internationale Privatrecht legt fest, dass die Rechtsnachfolge von Todes wegen dem Heimatrecht des Erblassers zur Zeit seines Todes unterliegt. Der Nachlass, unabhängig ob beweglich oder unbeweglich, unterliegt grundsätzlich diesem Erbstatut (Grundsatz der Nachlasseinheit).
Anpassungsschritte an die EU-Standards sollen es zukünftig ermöglichen, das der türkische Führerschein auch für Europa als gültige Fahrerlaubnis anerkannt wird.
Um in die Türkei einreisen zu können, ist es für Bürger verschiedener Staatsangehörigkeiten notwendig, ein Visum (gilt nicht für deutsche Staatsangehörige) zu beantragen.
Aus Funk und Fernsehen sind viele große Reiseanbieter für das immer noch preisgünstige Urlaubsziel Türkei namentlich bekannt. Fast alle setzen dabei auf Massentourismus in riesigen Hotelanlagen mit All-Inclusive Unterbringung.
Erst vor wenigen Tagen haben wir auf die geänderten Regeln bei der Nutzung der wenigen türkischen Autobahnen hingewiesen, die technisch vom KGS-System (aufladbare Karte) zum HGS-System modernisiert worden sind und somit zunächst so manchen Autobahnnutzer vor Probleme gestellt haben.
Schon während unseres letzten Aufenthalts in der Schweiz hatten wir überlegt, für die nächste Rückreise in die Türkei das Auto zu nutzen, allein schon um Strecke und Grenzübergänge zu testen und vielleicht auch um das eine oder andere Vorurteil von Nepp während der Tour zu entkräften und Preise für Maut und Diesel selbst zu erkunden.
Bekannte und unbekannte Perlen an der Ägäisküste und im Hinterland vom 28.4. – 12.5.2014 (Izmir Agora, Karaburun, Cesme, Kusadasi, Pamucak, Buca, Pergamon, Bergama, Selcuk, Efesus, usw.)