Aventicum – Amphitheater und Römisches Theater locken
Französische Küche und Eiffelturm in Paris laden ein
Der Tourismus spielt in Frankreich eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Rund eine Million Menschen arbeiten im Tourismussektor; dort werden rund zehn Prozent des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet. Das Land galt 2019 mit 90 Millionen ausländischen Besuchern als das bedeutendste Touristenziel der Welt. Paris und sein Umland, die Île-de-France, die Mittelmeerküste (z. B. Côte d’Azur) und die französischen Alpen sind wichtige Urlaubsregionen. Im Jahr 2019 hatte das Land 45 UNESCO-Welterbestätten. Im Travel and Tourism Competitiveness Report 2019 des World Economic Forum, das die Leistungsstärke eines Landes in Bezug auf den Tourismus misst, belegt Frankreich Platz 2 von 140 Ländern.
Frankreich sieht sich selbst nicht als Grande Nation. In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, der UNESCO und der Welthandelsorganisation (WTO) mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („exception culturelle“).
Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung.
Die französische Küche (Cuisine française) gilt seit der frühen Neuzeit als einflussreichste Landesküche Europas. Sie ist sowohl für ihre Qualität als auch ihre Vielseitigkeit weltberühmt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Essen ist in Frankreich ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens und die Pflege der Küche ein unverzichtbarer Bestandteil der nationalen Kultur. Das gastronomische Mahl der Franzosen wurde 2010 als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.
Nach vielen Jahren Abstinenz hatte es uns einmal wieder nach England getrieben, so kurz vor dem wie ein Damoklesschwert über der Insel hängenden Austrittsversuch aus der EU, wo noch niemand wirklich weiß, was in der Folge alles noch passieren wird.
Mittlerweile kennen wir uns einige Jahre und so ist es wenig verwunderlich wenn unser Freund Patrick auch immer wieder einmal von seinen Erfahrungen und Eindrücken berichtet, die er während seiner professionellen Paragliding Touren weltweit erlebt.
Auch heute zeigt der Blick aus dem Fenster blauen, wolkenlosen Himmel und wir bemerken am Frühstückstisch schon die Vorfreude in Patrick: erneut ein herrlicher Tag zum Paragliding.
In unserem Artikel zum „Vieille Charité – Armenhaus wandelt sich zum Museum“ hatten wir die Themen Armut, Kriminalität und Obdachlosigkeit bereits anklingen lassen, die bis heute ein offensichtliches Problem für die Stadt Marseille darstellt, auch wenn man als touristischer Gast nicht wirklich etwas davon verspürt.
Unser Interesse an der Römerzeit in Marseille hatte ja zu ersten Erkenntnissen insbesondere durch das Museum im Centre de la Vieille Charité geführt, obwohl die Recherche nicht ganz einfach war.
Wir hatten in unserem Artikel über das ehemalige Armenhaus Centre de la Vieille Charité im Zentrum von Marseille umfänglich berichtet, dass heute auch die ägyptische Sammlung des Musée d’Archéologie Méditerranéenne enthält.
Vergleichbar der Fuggerei in Augsburg sind wir in Marseille auf die dort gebaute Vieille Charité, einem Gebäudekomplex von Sozial- oder Armenwohnungen gestoßen, die in der Altstadt heute aufgrund ihrer Umwandlung zu Museen und der imposanten Gebäudestruktur heute wirkliche Anziehungspunkte sind.
Wir waren für einige Tage in Marseille zu Gast und dabei mehr oder weniger per Zufall auf die Tara gestoßen, als wir in Richtung alter Hafen unterwegs waren.
Wie bereits in unserem Artikel „Kurzbesuch auf der Tara“ erwähnt, waren wir im Rahmen unserer Projektarbeit entlang der Römerstraßen wir für einige Tage nach Marseille in die Provence gekommen, um die Stadt ausgiebig kennen zu lernen aber vorrangig auch um zu erkunden, ob und welches antike Erbe in der Stadt überhaupt noch sichtbar vorhanden ist.
Früher recht oft in Südfrankreich unterwegs, hatten wir die Region um Marseille nie wirklich als ansprechendes Urlaubsziel insbesondere für einen Strandurlaub angesehen.
Wenn man in der Provence und insbesondere in der Region Marseille unterwegs ist und zumindest ein wenig auf die Architektur der Gebäude achtet, fallen einem zunächst einige denkwürdige Konstruktionen auf, die natürlich ihre Gründe haben.
Nach unserem Erkundungsgang in der Festung Saint-Jean lag es auf der Hand, auch die zweite Brücke hinüber zum Mucem zu überqueren, denn zu anziehend wirkte allein die Fassadengestaltung bereits auf uns.
Gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes in Marseille waren wir ja von unserer Unterkunft zu einem ersten Erkundungsgang Richtung Vieux Port unterwegs gewesen und dabei auch an der kaum zu übersehenden Kathedrale von Marseille vorbeigekommen.
Nach dem doch etwas enttäuschenden Versuch des Besuchs der Kathedrale von Marseille aufgrund der hohen Anzahl touristischer Besucher wandten wir uns dem Hafen, besser gesagt der imposanten Festung am Hafen zu.
Die reine Neugier auf Entdeckung hatte uns die schmalen Seitengassen am Hafen Vieuw Port erkunden lassen, die teilweise recht steil und eng hinauf in die Altstadt von Marseille führen.
Der heutige Tag begann mit einer Entscheidung, die sich im Nachhinein als durchaus richtig zeigte: die Fahrt mit der Touristenbahn hinauf auf den lediglich 161 Meter hohen Hügel La Garde, wo es eine so perfekte Aussicht auf Marseille geben soll und natürlich auch die Marien-Wallfahrtskirche Notre Dame de la Garde zu besichtigen gilt.
Auf dem Weg zum Hafen von Marseille über die Festungsanlage, sahen wir die Kirche St.-Laurent und direkt am Eingang zwei Herren, die wie Templer gekleidet (allerdings ohne Schwert wie die Ritter des Templerordens) die scheinbar wenigen Besucher empfingen.
Auch in Frankreich, genauer gesagt in Marseille gibt es ein so genanntes Reinheitsgebot, dass sich zwar nicht wie in Deutschland auf Bier bezieht, aber doch auch auf ein sehr bedeutsames Produkt: Seife aus Olivenöl.
Nach Rückkehr von unserer ausgiebigen ersten Fahrraderkundungstour durch Straßburg, die mit einigen Einkäufenendete, ging es entlang der Kanäle zurück zur Wohnung von Patrick.